Henri Nannen: Historiker untersuchen seine NS-Vergangenheit
Die Emder Kunsthalle will das Leben ihres 1996 verstorbenen Stifters Henri Nannen von Historikern aufarbeiten lassen. Dessen Witwe Eske Nannen bekräftigte den Schritt zur Aufarbeitung.
In einem Interview in der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" sagte Nannen: "Als wissenschaftliche Institution will die Kunsthalle Emden die differenzierte Auseinandersetzung mit historischen Fakten fordern und fördern." Teil dieser Aufgabe sei es, Henri Nannens Lebensgeschichte umfassend zu präsentieren und so die Einordnung seines Wirkens und Schaffens zu ermöglichen. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit sollen nach Abschluss veröffentlicht werden, so Nannen, die die Kunsthalle 1986 mit ihrem Mann gegründet hat. Die Debatte um die Rolle des Ex-Stern-Chefredakteurs Nannen in der NS-Zeit hat indes unmittelbare Auswirkungen: Das Verlagshaus Gruner + Jahr verleiht den "Nannen-Preis" am Mittwoch unter dem Namen "Stern-Preis".
Nannen und Waalkes erhalten Niedersächsischen Staatspreis
Eske Nannen erhält gemeinsam mit dem Komiker Otto Waalkes am Mittwoch den Niedersächsischen Staatspreis 2022. Wie die Staatskanzlei in Hannover mitteilte, teilen sich Nannen und Waalkes das Preisgeld in Höhe von 35.000 Euro. Das Land verleiht den Niedersächsische Staatspreis alle zwei Jahre an Persönlichkeiten für ihr herausragendes Wirken.