"Gorch Fock": Vergleich statt Millionen-Klage?

Im Streit um Dock-Kosten für die "Gorch Fock" hat das Landgericht Bremen am Freitag einen Vergleich vorgeschlagen. Demnach empfahl das Gericht der Bundeswehr, der Bredo-Werft in Bremerhaven 2,35 Millionen Euro zu überweisen. Laut Gericht hätten weder Klage noch Gegenklage vollständige Aussicht auf Erfolg.
Bredo fordert 10,5 Millionen Euro
Die Werft fordert für die Unterbringung des Segelschulschiffs von 2016 bis 2019 10,5 Millionen Euro. Die Bundeswehr steht auf dem Standpunkt, dass die Gebühren an die insolvente Elsflether Werft, den früheren Generalunternehmer, überwiesen worden seien. Bredo hatte die "Gorch Fock" 2019 nur unter der Maßgabe ausdocken lassen, dass die Ansprüche gerichtlich geprüft würden.
Missmanagement, Fehlplanung, Korruption
Die Instandsetzung der "Gorch Fock" hat sich zu einem Millionen-Krimi entwickelt. Ursprünglich sollten die Kosten rund 10 Millionen Euro betragen. Inzwischen sind die Kosten durch Fehlplanungen und Missmanagement auf mindestens 135 Millionen Euro gewachsen. Die Elsflether Werft musste Insolvenz anmelden. Gegen ehemalige Geschäftsführer wird wegen des Verdachts der Korruption ermittelt. Aktuell liegt die "Gorch Fock" in der Bremer Lürssen-Werft.
