Geflügelpest: Zentralverband warnt vor "aggressivem Virus"
Trotz vieler Sicherheitsmaßnahmen auf den Geflügelhöfen sind vor allem im Landkreis Cloppenburg in den vergangenen Tagen viele Putenbetriebe vom Ausbruch der Geflügelpest betroffen gewesen.
Das aktuelle Virus scheine sehr aggressiv zu sein, sagte Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft und Vorsitzender der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft. "Es ist schlimm. Das haben wir noch nie gehabt, dass wir an der schleswig-holsteinischen Küste 12.000 Wildtiere tot aufgefunden haben."
Ripke: "Einiges aus 2017 gelernt"
Er glaube nicht, dass die Betriebe die Sicherheitsmaßnahmen vernachlässigen, denn dann riskierten sie auch Schadenersatzkürzungen aus der Tierseuchenkasse. Und das könnte existenzbedrohend sein, so Ripke. "Wir haben aus 2017 einiges gelernt", sagte er. Damals war es zum vorerst letzten großen Geflügelpest-Ausbruch in Niedersachsen gekommen - auch damals vor allem in den Landkreisen Oldenburg und Cloppenburg. Der wirtschaftliche Schaden für die Landwirte war immens. Allein die Tierseuchenkasse verzeichnete seinerzeit einen Schaden von bis zu 17 Millionen Euro.
Auch Betriebe ohne Puten mit Einbußen
Wie damals haben auch wieder Betriebe einen Schaden, die keine Puten halten. So verweigere etwa ein niederländischer Schlachthof die Abnahme von gesunden Masthähnchen aus den Beobachtungsgebieten. Auch der Export von Bruteiern von Elterntierhähnen nach Russland und in die Niederlande falle weg, obwohl dieser nach EU-Recht noch möglich sei, sagte Ripke.
