Erste Heuler der Saison in der Seehundstation Norddeich
"Franz" und "Jupp" heißen sie, sind wirklich sehr niedlich - und die ersten Heuler der Saison, die in der Seehundstation Norddeich aufgepäppelt werden.
"Franz" kam am 15. Mai zu den Tierpflegenden auf die Station. Er war von Spaziergängern mutterlos auf Norderney entdeckt worden. Bei der Aufnahme wog das Junge acht Kilogramm und war 63 Zentimeter lang. Fünf Tage später zog "Jupp" in Norddeich ein. Er wog bereits 8,3 Kilogramm. Beide Jungtiere mussten zunächst in Quarantäne.
Aufruf an Spaziergänger: Tiere in Ruhe lassen
Peter Lienau, Leiter der Seehundstation, wies darauf hin, dass ein Jungtier am Strand nicht zwangsläufig bedeute, dass es sich um einen Heuler handelt, der dauerhaft von seiner Mutter getrennt worden sei. Der Nachwuchs werde von den Muttertieren auf den Sandbänken und an Land gesäugt und während der Nahrungssuche kurzfristig abgelegt. Er betont deshalb, dass Spaziergängerinnen und Spaziergänger die Wildtiere nicht anfassen, Smartphones in der Tasche lassen und keine Fotos machen sollen. Außerdem solle Ruhe bewahrt und 300 Meter Abstand gehalten werden: "Jede Störung durch uns Menschen kann dazu führen, dass verwaiste Jungtiere entstehen."
Pro Jahr mehr als 100 Seehunde in Norddeich
In der Seehundstation im Nationalpark-Haus werden pro Jahr mehr als 100 mutterlose, verletzte oder kranke Seehunde und manchmal auch Kegelrobben versorgt und für die Auswilderung vorbereitet.