Cuxhaven: Scholz pocht auf zügige Umsetzung der Energiewende
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Donnerstag den Windkraftturbinen-Hersteller Siemens Gamesa in Cuxhaven besucht - und bekräftigt: Deutschland muss weg vom Import fossiler Energieträger.
Dabei sollen Windkraftanlagen eine große Rolle spielen. Bei Siemens Gamesa in Cuxhaven produzieren 650 Mitarbeitende seit 2017 Turbinen für Offshore-Anlagen. Damit die riesigen Bauteile verschifft werden können, sollen in Cuxhaven drei neue Schiffsliegeplätze entstehen - für je 150 Millionen Euro. Viel Geld für das Land und seine Hafengesellschaft NPorts. Scholz versprach Unterstützung vom Bund, ohne sich auf eine Summe festzulegen.
Bundesregierung will Anteil der erneuerbaren Energie massiv erhöhen
"Wir wissen, wir können nicht immer weiter abhängig sein von den fossilen Energieimporten aus anderen Ländern", sagte der Kanzler bei seinem Besuch in Cuxhaven. Insbesondere dann, wenn man sich nicht sicher sein könne, dass sie sich an Verträge und Vereinbarungen halten, sagte er mit Blick auf Russland. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die erneuerbaren Energien massiv auszubauen. Ihr Anteil am Stromverbrauch soll bis 2030 mindestens 80 Prozent betragen. Wenn man die zentralen Reformen noch 2022 umsetze, könne man die ehrgeizigen Klimaziele erreichen, sagte Scholz.
Gamesa-Chef Eickholt: "Genehmigungsverfahren vereinfachen"
Bei Siemens Gamesa werden Maschinenhäuser für Windkraftanlagen auf See gebaut. Firmenchef Jochen Eickholt forderte von der Bundesregierung mehr Unterstützung - etwa durch vereinfachte Genehmigungsverfahren. Zudem sollten politische Ziele in Ausschreibungen überführt werden, sagte Eickholt. Laut Bundesverband der Windenergie (BWE) stockt der Ausbau von Windenergie - zumindest der an Land kommt nur schleppend voran.