Ein Phantombild zeigt einen Mann im Anzug. © Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland

Cold Case von 1994: War der Tote vor Helgoland Australier?

Stand: 15.07.2022 12:03 Uhr

Im Fall eines bislang unbekannten Toten, der 1994 in der Nordsee vor Helgoland gefunden wurde, gibt es neue Erkenntnisse. Demnach lebte der Mann vor seinem Tod in Australien.

Das teilten die Polizei Wilhelmshaven und die Staatsanwaltschaft Oldenburg am Freitag mit. Demnach hat eine sogenannte Isotopenanalyse ergeben, dass der Mann "mit sehr großer Wahrscheinlichkeit die meiste Zeit seines Lebens in Australien verbracht haben muss". Darauf deuteten die gefundenen Blei-Isotopendaten hin.

Deutsche Ermittler erhalten Unterstützung aus Großbritannien

Bislang hatten weder die Überprüfung des vollständigen DNA-Profils in entsprechenden nationalen und internationalen Datenbanken noch die Veröffentlichung einer fotografischen Gesichtsrekonstruktion zu einer Identifizierung des unbekannten Toten geführt. Die Ermittelnden wurden unterstützt von der Polizeiakademie Niedersachsen, den britischen Universitäten Staffordshire und Plymouth Marjon, dem Human Remains Service Ireland sowie Locate International.

Fotografische Gesichtsrekonstruktion eines unbekannten Mannes, dessen Leichnam 1194 in der Nordsee gefunden wurde © Hew Morrison/Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland
Mit dieser fotografischen Gesichtsrekonstruktion erhoffen sich die Ermittelnden weitere Hinweise.
Zeugenaufrufe auch in Australien

Um weitere Erkenntnisse zu gewinnen, war der Leichnam im Dezember 2021 exhumiert worden, woraufhin die besagte Isotopenanalyse durchgeführt wurde. Mit einer neuen fotografischen Gesichtsrekonstruktion erhofft sich die Polizei weitere Hinweise zu dem Toten, auch in Australien gibt es entsprechende Zeugenaufrufe.

Mann wurde vermutlich getötet

Der Unbekannte war am 11. Juli 1994 vom damaligen Bundesgrenzschutz See (heute Bundespolizei See) in der Nordsee westlich von Helgoland geborgen worden. Nach damaligen Ermittlungen soll der Mann zu Lebzeiten etwa 1,97 Meter groß und zwischen 70 und 75 Kilogramm schwer gewesen und bei seinem Tod zwischen 45 und 50 Jahre alt gewesen sein. Die Ermittler stellten Verletzungen am Kopf und Oberkörper fest. Weil der Körper zudem mit Gewichten beschwert war, gehen die Behörden von einem Tötungsdelikt aus.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Regional Oldenburg | 15.07.2022 | 15:00 Uhr

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