Achim: Polizei durchsucht Häuser von Familienclan
Bei einer Großrazzia mit Schwerpunkt im Landkreis Verden hat die Polizei am Donnerstag 18 Wohn- und Geschäftshäuser überprüft. Zahlreiche Beweismittel wurden sichergestellt.
Insgesamt rund 300 vermummte Beamte - darunter ein mobiles Einsatzkommando - stürmten am Morgen zeitgleich Objekte in Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen. Die Durchsuchungsbefehle waren vom Amtsgericht Verden erlassen worden. Die meisten der betroffenen Wohnungen und Geschäftsräume befinden sich nach Angaben einer Polizeisprecherin in Achim, Durchsuchungen gab es in Niedersachsen zudem in Göttingen. Geleitet wurde die Aktion von der "Sonderkommission Clan" der Polizeidirektion Oldenburg.
Drogen, Waffen und Bargeld
Bei der Razzia stellten die Einsatzkräfte Marihuana, Kokain, Amphetamine, eine scharfe Schusswaffe mit Munition, eine Schreckschusswaffe sowie zwei Glücksspielautomaten sicher. In einem Kellerraum wurde außerdem in größerem Umfang mutmaßliche Hehlerware gefunden. Das Amtsgericht Verden hatte bereits im Vorfeld gegen drei Beschuldigte sogenannte Vermögensarreste erlassen, um rechtswidrig erlangte Vermögenswerte sicherzustellen. In diesem Zusammenhang wurden unter anderem zwei hochwertige Fahrzeuge, Goldschmuck sowie Bargeld im mittleren fünfstelligen Bereich beschlagnahmt.
Netzwerk für Diebesgut und Drogen
Die insgesamt 19 Verdächtigen im Alter zwischen 22 und 48 Jahren werden beschuldigt, ein europaweites Netzwerk für Diebesgut aufgebaut zu haben. Darüber sollen sie gestohlene Ware sowie Betäubungsmittel und Drogen weiterverkauft haben. Außerdem sollen sie ihr illegal erworbenes Geld gewaschen und sich in Achim, Bremen und Göttingen Sozialhilfe erschlichen haben. Um die Drogen aufzuspüren, waren bei der Razzia auch Diensthunde im Einsatz. Gegen einzelne Clan-Angehörige, die die polizeilichen Maßnahmen störten, wurden Platzverweise ausgesprochen. Die Auswertung der Durchsuchungsergebnisse soll in den nächsten Wochen erfolgen.
Polizeipräsident: "Machtbereich des Netzwerks eindämmen"
"Mit diesem Verfahren erhellen wir erneut die illegale Geschäftsstruktur eines Clans. Es geht um die Eindämmung des Macht- und Wirkungsbereiches dieses Netzwerkes", sagte der Oldenburger Polizeipräsident Johann Kühme. Rechtswidrig erlangte Vermögenswerte dürften nicht im Besitz der Clan-Mitglieder bleiben, betonte er.
