Mienenbüttel: Ex-Versuchslabor soll Tierheim werden
Ab April soll auf dem Gelände des ehemaligen Tierversuchslabors in Mienenbüttel (Landkreis Harburg) ein Resozialisierungs-Zentrum für Hunde starten. Tierschützer sehen das Projekt mit Skepsis.
Die Pläne sind nach Angaben des Unternehmens Laboratory of Pharmacology and Toxicology (LPT), dem die Anlage gehört, bereits sehr ausgereift. Pächterin wird die Tierzentrum Neu Wulmstorf GmbH sein, heißt es. Letzte Formalitäten seinen bereits geklärt. Die Einrichtung soll als gefährlich eingestufte Hunde, die aus Beschlagnahmungen und Sicherstellungen stammen, aufnehmen und behandeln. Außerdem seien eine Tierklinik, eine Tierbedarfshandlung, ein Hundefriseur und ein Tierheilpraktiker geplant. Für den Landkreis Harburg soll auf dem Gelände zudem ein Fundtierbereich eingerichtet werden.
Noch kein Antrag auf Nutzungsänderung
Wie NDR 1 Niedersachsen berichtet, ist beim Landkreis laut einer Sprecherin allerdings bislang noch kein Antrag auf eine Nutzungsänderung eingegangen. Insofern könnte der Starttermin im April möglicherweise nicht zu halten sein. Große Skepsis an Plänen von LPT gibt es von der Mienenbütteler Initiative "Lobby pro Tier". Der jetzt transportierte Tierschutzgedanke sei letztlich bloß eine PR-Kampagne, um das Image aufzupolieren, heißt es in einer Pressemitteilung.
Versuchslabor nach Misshandlungen geschlossen
Tierschützer hatten im Herbst 2019 Misshandlungen von Hunden und Affen in dem Versuchslabor aufgedeckt. Der Landkreis Harburg entzog LPT daraufhin die Erlaubnis, Wirbeltiere für Tierversuche zu halten. 96 Hunde, die noch in der Anstalt lebten, musste das Unternehmen binnen zwei Wochen abgeben. Das Labor wurde geschlossen und die Mitarbeitenden entlassen.
