IHK: Coworking auf dem Land braucht öffentliche Förderung
Der Trend aus den USA zum Coworking hat sich in deutschen Großstädten längst etabliert - im ländlichen Raum funktionieren die Arbeitsmodelle meist nur mit öffentlicher Förderung, und Projekte ohne gute Verkehrsanbindung haben es aber schwer. So seien Coworking-Spaces im ländlichen Raum im ersten Schritt nicht dazu gedacht, sie als lukratives Geschäftsmodell zu betreiben, sagt Sven Heitmann von der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg. Das funktioniere meist nur in Metropolen. Ein gutes Beispiel für sinnvolle Förderung sei das Projekt in Winsen/Luhe, das die Kommune entwickelt habe und das in dem Coworking-Anbieter Freiraum aus Lüneburg einen privaten Träger gefunden habe. "Es muss einen strategischen Ansatz geben, nur ein vermieteter Arbeitsplatz bringt keinen Mehrwert", betont Heitmann. In Uelzen und Bad Bevensen konnten im September solche Modelle kostenlos getestet werden. Das Konzept stellen der Landkreis und der Anbieter Coworkland. In Celle betreibt das "netzwerk Celle" bereits einen Coworking-Space, jetzt sollen auch im Bahnhof Eschede moderne Arbeitsplätze entstehen. So preiswert wie im Wendland ist es aber nicht überall: Ein abgetrenntes Büro im Postlab in Lüchow kostet 120 Euro im Monat. Die neuen Projekte, die sich nach und nach etablieren, haben alle etwas gemeinsam: das soziale Miteinander und den kreativen Austausch.
