"Gott des kauzigen Kalauers": Trauer um Karl Dall
Für die ARD-Telenovela "Rote Rosen" hat Karl Dall zuletzt vor der Kamera gestanden. Am Montag ist er an den Folgen eines am 11. November erlittenen Schlaganfalls gestorben.
Der 79-jährige Entertainer sollte in der Serie den Altrocker "Richie Sky" verkörpern - es wäre eine Rückkehr zu seinen Wurzeln als Musiker geworden. Kollegen, wie der ebenfalls aus Niedersachsen stammende Oliver Kalkofe würdigte den Verstorbenen. Dall sei der "Gott des kauzigen Kalauers" und des lässigen "Trash-Humors" gewesen, schrieb Kalkofe auf dem Kurznachrichtenkanal Twitter. Er bezeichnete Dall als "absolutes Unikat" und fügte hinzu: "So was wie ihn wird's nie wieder geben."
Humor als Waffe gegen Hänseleien
Der Humor war dem am 1. Februar 1941 in Emden in Ostfriesland geborenen Dall zwar nicht in die Wiege gelegt, aber er musste nach eigenen Worten früh Humor entwickeln. Wegen seines hängenden Auges infolge einer angeborenen Lidmuskelschwäche hätten ihn Mitschüler oft gehänselt, sagte Dall.
Fast 50 Jahre auf der Bühne
Nach einer fast 50 Jahre langen Karriere als Entertainer, Musiker und Komiker hatte Dall Anfang 2017 angekündigt, nicht mehr auf Tournee zu gehen. In den "Roten Rosen" sollte er ab dem kommenden Jahr zu sehen sein. Die Dreharbeiten in Lüneburg hatten bereits begonnen, als er einen Schlaganfall erlitt.
"Friedlich eingeschlafen"
"Trotz Einsatz aller technologischen und intensivmedizinischen Maßnahmen ist er heute friedlich eingeschlafen, ohne vorher noch einmal das Bewusstsein wiedererlangt zu haben. Er hinterlässt eine Ehefrau, Tochter und Enkelin", hieß es in dem Schreiben der Familie. "Er war nicht nur ein beliebter Komiker und Entertainer, sondern vor allem ein außergewöhnlich liebenswerter und netter Mensch." Karl Dall soll nicht auf einem Friedhof, sondern im Meer bestattet werden. "Karl Dall hat zu Lebzeiten bereits eine Seebestattung im engsten Familienkreis bestellt und bezahlt", sagte seine langjährige Managerin. Diese sei allerdings erst geplant, wenn die Corona-Pandemie wieder eindämmt ist." Die Bestattung des gebürtigen Emders soll in der Nordsee erfolgen.
