Göhrde-Morde: Telefonbücher auch für andere Fälle relevant?
Nach einem Aufruf hat die Polizei in Lüneburg mehr als 150 Angebote und Hinweise zu alten Telefonbüchern erhalten. Die Ermittelnden könnten diese für mehr als die Göhrde-Fälle nutzen.
Im Zusammenhang mit den Todesfällen im Sommer 1989 im Raum Lüchow-Dannenberg hatte die Polizei öffentlich nach einem gedruckten Telefonbuch aus dem Jahr gesucht, um eine Hamburger Telefonnummer abzugleichen. Die stand auf einem Zettel, der 2017 bei Durchsuchungen auf dem ehemaligen Grundstück des mutmaßlichen Täters in Adendorf gefunden wurde. Darüber hinaus erhielten die Beamtinnen und Beamten gedruckte Telefonbücher und CDs anderer Jahrgänge. Diese könnten für Ermittelnde in anderen Cold Cases interessant sein.
Telefonbuch wird zurzeit digitalisiert
Die Seiten des gesuchten Hamburger Telefonbuches werden momentan im Lüneburger Stadtarchiv einzeln digitalisiert, wie es weiter hieß. Mithilfe der Dateien will die Polizei herausfinden, zu welchem Anschluss die Nummer seinerzeit gehörte und wie sie in Zusammenhang mit den Göhrde-Morden gestanden haben könnte. Neben dem Zettel hatte die Polizei seinerzeit zahlreiche andere Hinweise entdeckt. Sie geht davon aus, dass der Beschuldigte Kurt Werner Wichmann für den Tod von zwei Paaren verantwortlich ist. Darüber hinaus soll Wichmann, der 1993 in Untersuchungshaft Suizid beging, für das Verschwinden der damals 41-jährigen Birgit Meier verantwortlich sein.