Landtagswahl: Das sagen Abgeordnete zur Sonntagsfrage
Vor der Landtagswahl in Niedersachsen am 9. Oktober hat der NDR neue Umfragewerte veröffentlicht. Die Reaktionen auf die Ergebnisse der Sonntagsfrage fallen bei den Abgeordneten unterschiedlich aus.
Der NDR hatte die repräsentative Umfrage von Infratest dimap in Auftrag gegeben, 1.156 Wahlberechtigte wurden befragt. Das Ergebnis der Sonntagsfrage: Die SPD liegt mit 32 Prozent vorn. "Wir freuen uns sehr über den Zuspruch", sagte Hanna Naber (SPD) dem NDR in Niedersachsen. Die Ergebnisse zeigten, dass sich die Niedersachsen eine SPD-geführte Regierung wünschten.
CDU: Wer kann Anhänger am Wahltag mobilisieren?
Sebastian Lechner (CDU) sieht weiterhin ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPD und CDU. Es werde darauf ankommen, wer seine Anhängerschaft am Wahltag tatsächlich zur Wahl mobilisieren könne. Mit Blick auf die Ergebnisse von SPD (+1 Prozent) und Grünen (-2 Prozent) sagte er, dass die Zustimmung für eine rot-grüne Koalition sinke. "Rot-Grün wäre eine Unterstützung für die Ampel in Berlin und ich bin mir sicher, dass das nicht gewollt ist." Hanna Naber kritisierte den Regierungspartner: "Die einzige Antwort der CDU ist das Zeigen mit dem Finger auf Berlin und das sind nicht die Lösungen, die die Menschen in Niedersachsen erwarten."
Als Verhandlungsbasis: Grüne hoffen auf gutes Wahlergebnis
"Wir sehen immer noch einen großen Zuspruch zu grüner Politik und die Zahlen sagen eindeutig, dass viele Menschen wollen, dass wir auch in Niedersachsen Verantwortung übernehmen", sagte die Spitzenkandidatin der Grünen, Julia Willie Hamburg. Das Ziel der Partei sei es nun, ein gutes Wahlergebnis zu erzielen, um dieses auch als Verhandlungsbasis für etwaige Koalitionsverhandlungen zu nutzen.
Zwei Prozentpunkte mehr: AfD-Spitzenkandidat zeigt sich erfreut
Während die Grünen in der Umfrage zwei Prozentpunkte verloren haben und auf 17 Prozent gefallen sind, hat die AfD zwei Prozentpunkte mehr erzielt als im August. Sie kommt damit auf neun Prozent. "Ich freue mich natürlich, dass wir zwei Prozent zugelegt haben", sagte der AfD-Spitzenkandidat Stefan Marzischewski-Drewes. Das Ergebnis sei ein weiterer Schritt in Richtung seines Wahlziels, mindestens zwölf Prozent zu erreichen.
FDP schiebt Umfragewert auf Arbeit der Bundesregierung
Für den Spitzenkandidaten der FDP, Stefan Birkner, kam das Umfrageergebnis von fünf Prozent nicht überraschend. Er sehe die Ursache auch bei der regierenden FDP im Bund: Die Ampel sei nicht das, was viele FDP-Anhänger als Idealbild hätten. "Aber es gelingt zunehmend gut, die FDP-Handschrift auch da deutlich zu machen."
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version des Textes stand fälschlicherweise, dass die AfD in der Sonntagsfrage 12 Prozent der Stimmen erreicht hätte. Tatsächlich kam die Partei auf 9 Prozent. Ebenfalls falsch war die Angabe, dass die FDP 4 Prozent erreicht hätte. Richtig sind 5 Prozent. Wir bitten, die Fehler zu entschuldigen.