Wolf im Osten Hannovers? Ministerium hat keine Hinweise
Nach vermeintlichen Wolfssichtungen in einem Park im Osten Hannovers gibt das Umweltministerium Entwarnung. Sowohl ein Spürhund als auch Aufnahmen von Wildtierkameras brachten keine Hinweise.
Der auf Wolfslosung, also Wolfskot, spezialisierte Spürhund habe bei zwei Einsätzen nicht angeschlagen. Auch auf ersten Bildern eigens installierter Wildtierkameras war kein Wolf zu sehen. Auf Basis der vorliegenden Daten gelte es daher als "sehr unwahrscheinlich", dass im Hermann-Löns-Park oder im angrenzenden Tierpark derzeit ein oder mehrere Wölfe unterwegs sind, sagte Umweltminister Olaf Lies (SPD) am Dienstag.
Kameras sollen erst mal bleiben
Dennoch: Die am vergangenen Freitag installierten fünf Wildtierkameras sollen zunächst noch weitere 14 Tage vor Ort bleiben und regelmäßig ausgewertet werden. Ein weiterer Einsatz des Spürhundes ist dagegen vorerst nicht mehr vorgesehen. Der Hund war am vergangenen Sonntag und Montag im Park unterwegs, schlug aber nicht an. Wölfe markieren üblicherweise die Orte, an denen sie sich aufhalten. Genau das hätte der Spürhund riechen müssen - wenn dort Wölfe gewesen wären.
Zwei Sichtungen Ende September
Spaziergänger hatten am 25. und 26. September angegeben, im Hermann-Löns-Park einen Wolf gesehen zu haben. Das Ministerium stufte die Meldungen als grundsätzlich glaubwürdig ein. Mittlerweile geht das Ministerium davon aus, dass die Menschen sich geirrt haben. Auch wenn die Spaziergänger sich sehr sicher waren, hieße das nicht, dass sie sich nicht getäuscht haben können, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums dem NDR in Niedersachsen.
36 Rudel mit mindestens 350 Wölfen leben in Niedersachsen
Nachdem sich das erste Wolfspaar im Jahr 2012 in Niedersachsen angesiedelt hatte, leben hier laut Umweltminister Lies inzwischen 36 Rudel mit mindestens 350 Tieren. Die ehrenamtlichen Wolfsberater hätten die wichtige Aufgabe zu informieren und aufzuklären. Eine einmalige Annäherung eines jungen Wolfes an einen Menschen hält Lies für unproblematisch. Wenn Tiere aber grundsätzlich die Distanz verlieren und Menschen immer wieder sehr nahe kommen, helfe nur eine Tötung. Aktuell liege in Niedersachsen für keinen Wolf eine Ausnahmegenehmigung zum Abschuss vor.
