Toter Vierjähriger: Familie war Jugendamt nicht bekannt

Stand: 17.01.2023 09:14 Uhr

Die Familie des toten vierjährigen Jungen aus Barsinghausen (Region Hannover) ist nicht vom Jugendamt betreut worden. Das teilte die Region Hannover auf Anfrage des NDR mit.

Hinweise auf Gewalt habe es zuvor nicht gegeben, der Vierjährige und seine sechsjährige Schwester sind dem Jugendamt nach eigenen Angaben nicht bekannt gewesen. Der Vierjährige war am Freitagmorgen tot in seinem Bett gefunden worden. Die sechs Jahre alte Schwester des verstorbenen Jungen kam nach Angaben der Behörden in Obhut des Jugendamts. Die Staatsanwaltschaft hat den 33 Jahre alten Lebensgefährten der Mutter in Verdacht, für den Tod des Vierjährigen verantwortlich zu sein.

VIDEO: Totes Kind in Barsinghausen: Staatsanwaltschaft ermittelt (15.01.2023) (1 Min)

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdacht des Totschlags

Der Freund der Mutter habe den Jungen "so schwer misshandelt, sodass dann der Tod eintrat", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft dem NDR in Niedersachsen am Montag. Man ermittele wegen des Verdachts des Totschlags. Der Mann sitzt seit Samstag in Untersuchungshaft.

Verdacht: Mutter des Vierjährigen hat Misshandlungen ignoriert

Die Staatsanwaltschaft hat auch die 28 Jahre alte Mutter im Verdacht, am Tod ihres Sohnes mitschuldig zu sein. Sie soll sich zum Zeitpunkt der Tat in der Wohnung aufgehalten und die Misshandlungen durch den Lebensgefährten gedeckt haben. Sie sei "ihrem Kind nicht zur Hilfe gekommen", so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Die beschuldigte Frau sitzt ebenfalls in Untersuchungshaft.

Notarzt hält Aussagen der Beschuldigten für nicht plausibel

Das Paar war in den Fokus der Ermittlungen geraten, nachdem der Notarzt die Angaben der Mutter und des Stiefvaters in Zweifel gezogen hatte. Diese hatten angegeben, dass der Junge Tage vor seinem Tod eine Steintreppe heruntergefallen sei. "Anhand der festgestellten Verletzungen erschien dem Notarzt diese Version nicht plausibel", sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. "Darüber hinaus wies das Kind offenbar auch zahlreiche frische Verletzungen auf, die nicht von einem tagealten Treppensturz herrühren konnten."

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Hannover | 17.01.2023 | 09:30 Uhr

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