Sechsjähriger gestorben: Brandursache in Hameln unklar
Brandermittler haben in Hameln das Haus untersucht, in dem am Sonnabend ein Feuer ausgebrochen war. Ein sechsjähriger Junge kam ums Leben. Der Vater und zwei Kinder wurden lebensgefährlich verletzt.
Zusammen mit einem Brandgutachter vom Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen haben zwei Brandermittler der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden am Montag das Mehrfamilienhaus untersucht. Wodurch der Brand ausgelöst wurde, konnten sie nicht herausfinden. Hinweise auf eine Straftat habe es keine gegeben, hieß es vonseiten der Polizei. In den kommenden Tagen soll nun ein weiterer Gutachter vom LKA hinzugezogen werden, der die Elektrotechnik überprüft. Den Schaden am Haus schätzt die Polizei auf 100.000 Euro.
Familie mit fünf Kindern betroffen
Das Feuer war am Sonnabend gegen 12.10 Uhr im Obergeschoss ausgebrochen. Die sieben Mitglieder einer Familie wurden von Ersthelfern und der Feuerwehr aus der brennenden Wohnung geholt. Der sechs Jahre alte Sohn starb später im Krankenhaus. Auch die anderen Kinder im Alter von eins, zwei, drei und vier Jahren sowie die 23-jährige Mutter und der 27-jährige Vater wurden im Krankenhaus behandelt. Der Vater und zwei Kinder schwebten in Lebensgefahr. Zu ihrem Zustand konnte die Polizei am Montag keine aktuellen Angaben machen.
Rauch versperrt Weg übers Treppenhaus
Laut Feuerwehr war den Bewohnern der Rettungsweg abgeschnitten. "Als wir eingetroffen sind, befanden sich mehrere Personen an den Fenstern", sagte Michael Wömpener, Einsatzleiter der Feuerwehr Hameln. "Bei Eintreffen der Feuerwehr war die ganze Etage im ersten Obergeschoss stark verraucht. Der Weg durchs Treppenhaus war durch die Brandgase abgeschnitten", so Wömpener. Ersthelfer hätten beim Eintreffen der Einsatzkräfte mit Leitern erste Rettungsmaßnahmen durchgeführt und einen Teil der Kinder über einen Balkon evakuiert.
Feuer schnell unter Kontrolle
Der Feuerwehr zufolge waren 68 Retter im Einsatz. Der Brand war zügig gelöscht. "Die Brandbekämpfung hat sich sehr einfach gestaltet, das Feuer war sehr schnell unter Kontrolle. Das größte Problem war die massive Rauchentwicklung und das Retten der Patienten", sagte Einsatzleiter Wömpener.