TUIfly und Pilotengewerkschaft brechen Krisengespräche ab
Der Streit zwischen TUIfly und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) eskaliert. Laut Deutscher Presse-Agentur haben die Parteien am Mittwoch Krisengespräche über Stellenabbau abgebrochen.
Die Positionen sind in der Corona-Krise festgefahren: Die Airline mit Sitz in Langenhagen bei Hannover will in für die Tourismusbranche harten Zeiten betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschließen. Die Gewerkschaft lehnt das ab. TUIfly hat im Sommer mit Bezug auf die Corona-Krise angekündigt, die Flotte um mehr als die Hälfte auf 17 Flugzeuge schrumpfen zu wollen - mit entsprechenden Konsequenzen für Standorte und Belegschaft. Arbeitnehmervertreter kritisierten die Pläne, weil der Mutter-Konzern TUI mit staatlichen Milliardenkrediten gestützt wird.
VC: Freiwilliges Ausscheiden ja, betriebsbedingte Kündigungen nein
Die VC teilte mit, man habe ein "weitreichendes und schmerzhaftes Maßnahmenpaket" mittragen wollen. "Arbeitsplatzabbau, zum Beispiel im Rahmen eines Freiwilligenprogramms, müssen wir in dieser Lage hinnehmen", sagte VC-Tarifexperte Marcel Gröls. "Kündigungen allerdings nicht." Die Arbeitnehmervertreter warfen dem Konzern eine Verweigerungshaltung vor. "Diese Konfrontation ist völlig unnötig und unverständlich", so Gröls.
TUIfly: Gewerkschaft nicht kompromissbereit
TUIfly widerspricht einer möglichen Kompromisslösung. Die TUI-Tochter argumentierte hingegen, man sei bereit gewesen von 900 bedrohten Jobs in Cockpit und Kabine etwa 250 zusätzlich zu retten sowie "die Zielflotte des Restrukturierungsplans erhöhen" zu können. Man habe sich ein Entgegenkommen der Gewerkschaft für ein nachhaltiges Konzept gewünscht. Betriebsbedingte Kündigungen könnten aufgrund der Auswirkungen der Krise auf die Branche nicht ausgeschlossen werden.
Betriebsbedingte Kündigungen sind in den deutschen Konzerngesellschaften frühestens Ende 2021 möglich.
