TUI-Hauptversammlung: Corona-Krise beutelt Reisekonzern
Der Reisekonzern TUI hat durch die Corona-Krise einen dramatischen Einbruch seiner Buchungszahlen verzeichnet. Das Unternehmen blickt aber optimistisch auf den Sommer.
"In den inzwischen zwölf Monaten der Krise konnten wir nur etwa 2,5 Millionen Kunden in den Urlaub bringen und damit nur etwa zehn Prozent eines normalen Jahres», sagte Vorstandschef Fritz Joussen am Donnerstag in der digitalen Hauptversammlung. Die Nachfrage zur Sommersaison 2021 stimme jedoch zuversichtlich. "Der Markt ist da, die Kunden wollen reisen", sagte Joussen. Das sei bei den bisherigen Öffnungen zu sehen gewesen. Die Politik müsse mit Impfungen und Tests nun die Bedingungen für sichere Reisen schaffen.
Rund 60 Prozent weniger Kunden als 2019
Bisher hat der Konzern einschließlich Umbuchungen und Gutschein-Einlösungen 2,8 Millionen Gäste für den Sommer in den Büchern. Das sind rund 60 Prozent weniger als zur selben Zeit im Jahr 2019, vor der Corona-Krise. Im Jahr 2020 hatte TUI das operative Geschäft am 15. März vollständig eingestellt. Alle Buchungen wurden damals wegen der Pandemie storniert.
TUI hält Osterreisegeschäft für sicher
Unterdessen hält der weltgrößte Tourismuskonzern sein umstrittenes Ostergeschäft für sicher. Gleichzeitig appellierte TUI an die Kunden, sich an die geltenden Hygiene-Regelungen zu halten. Das Unternehmen hat zugesagt, die Initiativen von Fluggesellschaften und Bundesregierung zu unterstützen und Urlauber vor ihrer Rückkehr nach Deutschland am Urlaubsort zu testen. Vor allem die Reisen nach Mallorca stehen aktuell derart in der Kritik, dass der Bund ein grundsätzliches Auslandsreiseverbot oder eine Quarantänepflicht prüft.
Aktionäre müssen derzeit auf Dividende verzichten
Die TUI hat seit dem vergangenen Jahr staatliche und private Unterstützung in Milliardenhöhe in Anspruch genommen. Unter anderem erhielt der Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes das Recht, maximal 25 Prozent plus einen Anteilsschein zu übernehmen. Außerdem stockte der russische Milliardär Alexej Mordaschow als größter Anteilseigner seine Beteiligung auf etwas mehr als 30 Prozent auf. Solange der Staat den Konzern unterstützt, müssen die Aktionäre allerdings auf Dividendenzahlungen verzichten.
