Stand: 12.11.2019 17:05 Uhr
Stark und schlau: Maschinen auf der Agritechnica
Größer, schwerer, stärker: Wenn es um die Vorstellung neuer Landmaschinen auf der Agritechnica in Hannover geht, werden oft Superlative bemüht. Anders in diesem Jahr - dann soll es nicht vornehmlich um die größten und schwersten, sondern um die schlauesten Maschinen gehen. Denn auch in der Landwirtschaft werden Digitales und künstliche Intelligenz immer wichtiger - die Digitalisierung gilt in der Agrarbranche als zentraler Faktor.
Unkraut oder nicht? Sensoren prüfen
Besucher der Landmaschinenmesse können sich etwa über digital vernetzte Roboter und ein autonom fahrendes Fahrzeug informieren, das beispielsweise zum Säen eingesetzt werden kann. Beim sogenannten "Precision Farming" ("Präzisionslandwirtschaft") geht es um teils zentimetergenaue Steuerung des Aussäens, Düngens, Jätens oder Ausbringens von Pflanzenschutzmitteln auf dem Acker sowie um die Analyse der Böden. So werden unter anderem Sensoren vorgestellt, die gezielt auf einem Acker Unkraut von erwünschten Pflanzen unterscheiden und auch erkennen können, ob eine Pflanze krank ist oder ob sie gedüngt werden muss - so dass nur dort entsprechende Mittel ausgebracht werden, wo es wirklich nötig ist.
Landvolk sieht praxistaugliche Anwendungen
Die Entwicklungen scheinen in die richtige Richtung zu gehen. "Das sind schon Anwendungen, die praxistauglich sind", sagte eine Sprecherin des Niedersächsischen Landvolks. Lob gibt es auch vom Bund Naturschutz (BUND): Agrarexpertin Katrin Wenz bewertet die Entwicklung als "grundsätzlich sehr positiv", auch wenn sie nur eine von vielen sein könne.
Agritechnica 2019: Roboter in der Landwirtschaft
Der "IH" ist ein autonom-fahrender Traktor des US-amerikanischen Landmaschinenherstellers Case. Via App kann die Fahrroute der Landmaschine zentimetergenau gesteuert werden.
Mit dem Einsatz von digitaler Technik kann die Landwirtschaft präziser geplant werden. Ernte, Nutzung der Fläche und Jäten können mit Unterstützung von Robotern wie diesem verbessert werden.
Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner (CDU), besucht die Messe und informiert sich über das "Smart Farming". Apps sollen einen besseren Überblick über selbstständig fahrende Landmaschinen eines Betriebs ermöglichen.
Die Roboter sollen auf lange Sicht die Arbeitsbedingungen der Landwirte verbessern. So gibt es beispielsweise Roboter, die selbstständig Salatreihen von Unkraut befreien.
Der Unkraut-Roboter kann unter anderem dabei helfen, dass weniger Unkrautbekämpfungsmittel eingesetzt werden muss.
Die Agritechnica ist mit etwa 2.800 Ausstellern die größte Messe für Landtechnik weltweit. 400.000 Besucher werden erwartet.
53 Länder sind auf dem Messegelände vertreten. An den ersten beiden Tagen waren die Hallen für Händler und Investoren geöffnet, seit Dienstag haben alle Besucher Zugang.
Klöckner: Weitere Innovationen notwendig
Dass Digitalisierung in der Landwirtschaft immer wichtiger wird, hatte Bundesagrarministerin Julia Klöckner schon zur Eröffnung der Agritechnica betont. Weiterentwicklungen wie satellitengesteuertes Fahren auf Äckern seien längst keine Zukunftsmusik mehr. Darüber hinaus seien weitere Innovationen notwendig: Nur so könnten Umweltschutz und die Versorgung mit Nahrungsmitteln Hand in Hand gehen, sagte Klöckner.
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Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen |
Regional Hannover |
12.11.2019 | 17:00 Uhr