Spenden für Lüpertz-Fenster sollen an Ukrainer gehen
Der Einbau des Lüpertz-Kirchenfensters für die Marktkirche Hannover liegt auf Eis. Die von Altkanzler Schröder eingeworbenen Spenden für das Werk sollen jetzt Menschen aus der Ukraine zugutekommen.
Mit allen Spenderinnen und Spendern sei Kontakt aufgenommen worden, sagte der Vorsitzende des Kirchenvorstands, Martin Germeroth, der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ). Bis auf einen seien alle damit einverstanden gewesen, mit dem Geld stattdessen Ukraine-Projekte zu unterstützen. Ihm sei der Betrag zurückerstattet worden. Im Spendentopf sind nun noch rund 120.000 Euro.
Fenster nicht mehr mit Schröder-Spenden finanziert
Das Geld hatte Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) beispielsweise bei Unternehmen gesammelt. Im März hatte der Kirchenvorstand ursprünglich entschieden, die Spenden zurückzugeben - nun kommen sie stattdessen dem neuen Zweck zugute. Damit sei das Fenster nicht mehr mittels Spenden finanziert, die mit Schröder in Verbindung stehen, so Germeroth. Wie es nun finanziert wird, ist unklar.
Rechtsstreit beigelegt
Das umstrittene 13 Meter hohe Buntglasfenster von Künstler Markus Lüpertz zeigt unter anderem eine Figur im weißen Gewand, die wohl Reformator Martin Luther darstellen soll. Ebenso darauf zu sehen: fünf große schwarze Fliegen. Das Fenster ist fertig, aber: Der Einbau sei nach wie vor auf Eis gelegt, sagte Kirchenvorstand Germeroth der HAZ. Einen Termin für eine mögliche Installation gebe es nicht. Erst im vergangenen November war ein jahrelanger Rechtsstreit um das Fenster am Oberlandesgericht Celle überraschend beigelegt worden. Der Sohn des Architekten, der nach dem Krieg für den Innenraum der Marktkirche verantwortlich war, hatte sich bis zur Einigung gegen das Lüpertz-Werk gewehrt.