Schweringens Nazi-Glocke ist offiziell entwidmet
Die umstrittene Nazi-Glocke aus Schweringen (Landkreis Nienburg) ist offiziell entwidmet worden. Der Geistliche Vizepräsident des Landeskirchenamtes, Arend de Vries, werde dazu in den Turm der Kirche klettern, teilte die hannoversche Landeskirche im Vorfeld mit. Die ursprünglich mit einem Hakenkreuz versehene Glocke soll anschließend eine neue Inschrift oder eine Überdeckung der aus der NS-Zeit stammenden Widmung erhalten. Gemeinde und Landeskirche wollen dazu einen Künstlerwettbewerb organisieren.
Glocke soll neu gewidmet werden
Ostern hatten Unbekannte mit einem Winkelschleifer das Hakenkreuz entfernt. Zuvor hatte die Kirchengemeinde entschieden, die Glocke, die aus dem Jahr 1934 stammt, an ihrem Platz zu lassen. An der Glocke hingen Emotionen, sie habe bei Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen geläutet, hatte die Gemeinde argumentiert. Die Menschen kennen ihren Klang, die Inschrift bekomme niemand zu Gesicht. Die Entscheidung stieß auf Unverständnis bei Kirchenkreis und Landeskirche. Diese bot an, die Beschaffung einer neuen Glocke zu unterstützen - es wurde ein Kompromiss gefunden. Nach der Umarbeitung der Glocke soll sie wieder neu gewidmet werden.
In Faßberg (Landkreis Celle) entschied sich der Kirchenvorstand bereits dafür, eine Glocke mit Hakenkreuz und Luftwaffenadler zu ersetzen.
