Protestcamp gegen Ausbau von Südschnellweg geht weiter
Seit einem Monat verbringen Aktivisten von "Ende Gelände" ihren Alltag in oder unter den Bäumen am Südschnellweg in Hannover. Sie protestieren gegen den geplanten Ausbau der Straße.
Mit der Besetzung wollen sie das Roden von Bäumen in der Leinemasch verhindern. Gerodet wurde bisher noch kein Baum. Aber die Aktivistinnen und Aktivisten wollen weiter ein Zeichen setzen und bleiben. Küche, Klo, ein Wohnzimmer im Zelt, warme Kleidung für die kalten Monate - all das gehört zur Ausrüstung. Genauso wie Ohrenstöpsel: "Die Lärmbelastung ist nicht von der Hand zu weisen", sagte einer von ihnen dem NDR in Niedersachsen. "Wir scherzen immer, das sei Meeresrauschen und wir sind im Luxusurlaub." Spätestens wenn Bäume gefällt werden sollen, könnte es zum Konflikt mit der Polizei kommen.
Fahrraddemo gegen Ausbau des Südschnellwegs
Auch die Stadt Hannover hat das Land Niedersachsen bereits aufgefordert, die Pläne für den Ausbau der Schnellstraße zu überdenken - wegen möglicher Gefahren bei Hochwasser im Überschwemmungsgebiet der Leine. Unterstützung bekommen die Protestler zudem immer wieder von der Initiative "Leinemasch bleibt". Die hatte für Freitagnachmittag erneut zu einer Fahrraddemo aufgerufen.
Kosten für Ausbau des Südschnellwegs: Mehr als 400 Millionen Euro
Für den Ausbau des Schnellwegs soll eine insgesamt sechzehn Fußballfelder große Fläche gerodet werden. Der viel befahrene Schnellweg soll verbreitert werden, um den Verkehr sicherer zu machen, heißt es. Die Kosten für das Projekt samt Tunnelausbau werden mittlerweile auf mehr als 400 Millionen Euro geschätzt.