Offenbar deutlich weniger TUI-Mitarbeiter als vor Corona
Der Reisekonzern TUI leidet unter den Folgen der Corona-Pandemie - und hat mittlerweile drei staatliche Hilfspakete erhalten. Trotz der Unterstützung gab es offenbar einen großen personellen Aderlass.
Im vergangenen November habe die gesamte TUI-Gruppe 37 Prozent weniger Menschen beschäftigt als ein Jahr zuvor, berichtete die Deutsche Presse-Agentur am Freitag unter Berufung auf Konzernkreise. Demnach schrumpfte die Belegschaft von knapp 60.300 im November 2019 auf rund 38.200 vor dem Jahresende 2020. Üblicherweise gibt es im Reisegeschäft saisonale Schwankungen. Dieses Mal kommen aber offenbar die Folgen der Corona-Krise hinzu.
Deutlich weniger Hotel-Personal
Vor der Pandemie hatte die Differenz beim Personal gegenüber dem Sommer bei 15.000 gelegen, wie ein TUI-Sprecher sagte. Wie es aus dem Konzernumfeld hieß, soll der Jobabbau in Deutschland bis zum November im Vergleich zum Vorjahr bei etwa 17 Prozent gelegen haben. In den Hotels an den Urlaubsorten dagegen soll das Personal um mehr als 50 Prozent reduziert worden sein. Bei der Fluggesellschaft TUIfly sollen mittlerweile zwölf Prozent weniger Mitarbeiter beschäftigt sein, beim Unternehmen TUI Deutschland sieben Prozent weniger.
Keine betriebsbedingten Kündigungen in Deutschland
In Deutschland habe es keine betriebsbedingten Kündigungen gegeben, sagte Konzernbetriebsratschef Frank Jakobi. TUI habe auslaufende Verträge von Mitarbeitern nicht verlängert und die Altersfluktuation für den Stellenabbau genutzt.
4,3 Milliarden Euro Hilfe
Erst im Januar hatten die TUI-Aktionäre ein weiteres Hilfspaket über 1,8 Milliarden Euro abgesegnet. Insgesamt wird der Konzern nun mit 4,3 Milliarden Euro gestützt. Für den Sommer rechnet TUI aber wieder mit einer Erholung des Geschäfts.
