OB-Wahl Hannover: Scholz soll für CDU siegen
Die CDU hat am Montag ihren Kandidaten für die Oberbürgermeister-Wahl in Hannover vorgestellt. Die Christdemokraten setzen auf den früheren Vorstand von VW Nutzfahrzeuge, Eckhard Scholz. Der 55-Jährige sagte bei seiner Präsentation, es brauche einen "echten Neuanfang" im Rathaus: "Es kann so mit der Stadtpolitik nicht weitergehen". Es sei "viel liegengeblieben", das der fünffache Familienvater mit Begeisterung und Energie anpacken wolle.
OB-Wahl Hannover: Scholz kandidiert für CDU
Im November wählen die Hannoveraner voraussichtlich einen neuen Oberbürgermeister. Die CDU hat nun ihren Kandidaten vorgestellt. Eckhart Scholz heißt er - ein Quereinsteiger.
Oppelt: Scholz ist ein "echtes Schwergewicht"
Der Stadtverbands-Vorsitzende der CDU, der Bundestagsabgeordnete Maximilian Oppelt, nannte Scholz ein "echtes Schwergewicht". Der Ex-Manager sei führungsstark und sympathisch, habe ein großes Unternehmen geführt und sich dabei höchsten Respekt erworben. Zudem habe der momentan in Braunschweig lebende Kandidat sich lokal bei den Lindener Narren und beim Schützenfest engagiert.
Scholz ist kein Parteimitglied
Scholz, der kein CDU-Mitglied ist ("Ich fühle mich politisch sehr wohl und sehr nahe") muss sich bis zum Sommer noch dem Votum der Parteimitglieder in der Stadt stellen. Erst dann ist er offiziell Kandidat. Der Vorschlag für die Nominierung im Stadtvorstand sei aber einstimmig gefallen, sagte Oppelt.
Ex-VW-Manager will Mobilität modernisieren
Scholz selbst kam bei seiner Vorstellung mehrfach auf die Rathausaffäre zu sprechen. "Die Hannoveraner sind das alles ziemlich leid", sagte er. "Die wollen wieder stolz auf ihre Stadt sein." Der 55-Jährige nannte die Themengebiete, auf die er im Wahlkampf besonders setzen wolle: digitale Verwaltung, klimaschonende Mobilität, Sicherheit und Alter, Familie und Kultur. Der einstige Automanager nannte explizit den Ausbau des Fahrradnetzes als ein vorrangiges Ziel.
Althusmann attestiert Scholz "hohe Glaubwürdigkeit"
Der Vorsitzende der CDU Niedersachsen, Bernd Althusmann, verwies auf die Führungsqualitäten des einstigen VWN-Vorstandsvorsitzenden: "Scholz ist sehr besonnen, extrem erfahren und als Mensch sehr anerkannt und vernetzt." Scholz' Rolle als Quereinsteiger sei in der aktuellen stadtpolitischen Situation ein Vorteil: "Er gehört nicht zum System und hat so eine hohe Glaubwürdigkeit."
Kandidat mit fast 30-Jähriger VW-Karriere
Der 55-Jährige Scholz war von 1991 bis 2018 bei Volkswagen und hatte verschiedene Leitungsfunktionen in der Technischen Entwicklung inne. 2012 wechselte er zur Marke VW Nutzfahrzeuge. Im Sommer vergangenen Jahres verließ er das Unternehmen - "auf eigenen Wunsch", wie VW damals mitteilte.
CDU setzt erneut auf unabhängigen Kandidaten
Mit Scholz setzen die Christdemokraten in der Landeshauptstadt erneut auf einen Kandidaten, der in der Lokalpolitik bisher nicht in Erscheinung getreten ist. Bereits 2013 hatte die CDU mit dem hannoverschen Rechtsanwalt Matthias Waldraff einen externen Kandidaten aufgestellt. Waldraff unterlag in einer Stichwahl dem jüngst zurückgetretenem Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD).
Neuwahl binnen sechs Monaten
Infolge der Rathausaffäre war Stefan Schostok auf eigenen Wunsch nach einer Anklage wegen Untreue zum 26. Mai in den Ruhestand versetzt worden. Die Neuwahlen müssen innerhalb von sechs Monaten durchgeführt werden. Der Rat wird den Termin voraussichtlich Ende Juni festlegen. Anfang Mai hatte die SPD den früheren Finanzdezernenten Marc Hansmann als Kandidaten aufgestellt. Neben dem 48-Jährigen sollen nach Informationen der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (HAZ) Piraten-Politiker Adam Wolf und die parteilose Kulturmanagerin Iyabo Kaczmarek bei der Wahl antreten. Die AfD will laut der Zeitung ihren Bundestagsabgeordneten Jörn König vorschlagen. Grüne und FDP haben bislang noch keinen Kandidaten präsentiert.
