Nord/LB bringt geplanten Jobabbau auf den Weg
Die Nord/LB hat die Verträge zum umstrittenen Stellenabbau komplett abgeschlossen. Das Institut will sein Personal auf 2.800 Mitarbeiter fast halbieren.
"Das ist jetzt fest vertraglich vereinbart, alles auf freiwilliger Basis, sodass man auch da einen Haken machen kann", sagte Vorstandschef Thomas Bürkle am Freitag zu den geplanten Jobkürzungen. "Die Menschen werden bis Ende 2023 die Bank verlassen. Diese Restrukturierungsmaßnahmen sind voll bearbeitet." Der Stellenabbau ist Teil eines Spar- und Umbauprogramms, mit dem die Nord/LB nach der staatlichen Rettung Ende 2019 wettbewerbsfähiger werden und die Kosten um 40 Prozent drücken will.
Abbau von Schiffskrediten geht weiter
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Abbau der Altlasten aus faulen Schiffskrediten. Dieser sei 2020 deutlich fortgesetzt worden, berichtete Bürkle. "Von einem 20-Milliarden-Euro-Portfolio in der Spitze sind wir jetzt bei 2,9 Milliarden Euro." Das entspreche in etwa noch 360 Schiffen. Bis Ende 2021 sollen auch diese Posten vom Tisch sein.
Verlust für 2020 erwartet
Das laufende Jahr war für die Nord/LB wegen der erhöhten Risikovorsorge infolge der Corona-Pandemie schwierig. Zum Ende des dritten Quartals hatte die Bank die Absicherung für wackelnde Kredite auf 275 Millionen Euro erhöht - zum Vorjahreszeitpunkt waren es nur 4 Millionen Euro gewesen. Die Bank hatte schon Ende November angekündigt, dass das Geschäftsjahr 2020 mit einem Verlust enden wird. In den ersten neun Monaten betrug das Minus rund 74 Millionen Euro.
