Messerangriff auf Bruder: Frau bestreitet Tötungsabsicht
Am Landgericht Hildesheim hat am Mittwoch ein Prozess gegen eine 35-Jährige begonnen, die ihrem Bruder ein Messer in den Rücken gerammt haben soll. Der Fall wurde erst Jahre nach der Tat angezeigt.
Die Frau ist wegen versuchten Mordes angeklagt. Zum Prozessauftakt räumte sie über ihre Anwältin zwar ein, zugestochen zu haben, sie habe ihren Bruder aber nicht töten wollen, so die Angeklagte in einer Erklärung.
Staatsanwaltschaft: Angriff potenziell lebensbedrohlich
Die Tat hatte sich bereits vor 15 Jahren in Schellerten (Landkreis Hildesheim) ereignet, wurde aber erst 2020 angezeigt. Die damals 21-jährige Angeklagte soll dem zwei Jahre jüngeren Bruder ein rund zehn Zentimeter langes Küchenmesser nahe des rechten Schulterblatts in den Rücken gerammt haben. Auch wenn der Bruder nicht lebensgefährlich verletzt wurde, sei der Angriff potenziell lebensbedrohlich gewesen, so die Sicht der Staatsanwaltschaft.
Bruder soll Angeklagte geschlagen haben
In der Erklärung, welche die Angeklagte von ihrer Anwältin verlesen ließ, berichtete sie, damals im gemeinsamen Kinderzimmer geschlafen zu haben. Sie sei aufgewacht, weil ihr Bruder ihr mit der Faust ins Gesicht geschlagen habe. Der 19-Jährige habe nach einem Streit mit dem Vater seine Wut an ihr auslassen wollen. Die Eltern hätten sich nicht einmischen wollen, daraufhin habe sie das Messer genommen und zugestochen.