Lufthansa nach Streik wieder im Normalbetrieb
Nach dem Warnstreik des Lufthansa-Bodenpersonals und mehr als 1.000 gestrichenen Flügen ging es am Donnerstag bis auf einzelne Verspätungen und Ausfälle wieder in den normalen Flugbetrieb.
Zehntausende Passagiere waren am Mittwoch von dem Warnstreik betroffen, vor den wenigen besetzten Lufthansa-Schaltern in Frankfurt und München bildeten sich lange Warteschlangen: Der Warnstreik des Bodenpersonals der Fluggesellschaft hat Passagieren und dem verbliebenen Personal viel abverlangt. In Niedersachsen waren Reisende an den Flughäfen Hannover und Münster-Osnabrück betroffen. Erst um 6 Uhr am Donnerstag war der ver.di-Warnstreik beendet, Maschinen der Lufthansa landeten und starteten wieder. Die Fluggesellschaft hoffte auf einen reibungslosen Ablauf - mit einzelnen verspäteten oder gestrichenen Flügen. Die Gewerkschaft ver.di hatte zu dem Streik aufgerufen, um in den Tarifgesprächen Druck aufzubauen. Kommende Woche soll weiter verhandelt werden.
Viele Flug-Ausfälle in Niedersachsen, Hamburg und Bremen
Drehkreuz der Airline sind die Flughäfen in München und Frankfurt. Dementsprechend waren am Flughafen Hannover-Langenhagen die sechs für Mittwoch geplanten Starts nach Frankfurt und München gestrichen, außerdem entfielen fünf Ankünfte von Lufthansa-Flügen. Am Flughafen Bremen fielen acht Lufthansa-Starts aus, außerdem wurden sechs Flüge aus München und Frankfurt mit Ziel Bremen gestrichen. Am Flughafen Münster-Osnabrück fielen vier Starts und drei Landungen aus. In Hamburg fielen 18 Flüge der Lufthansa aus. Bundesweit hatte der Konzern rund 1.000 Flüge gestrichen, 134.000 Passagierinnen und Passagiere blieben am Boden. Alle Reisenden waren aufgerufen, vor ihrer Anfahrt zum Flughafen bei der Lufthansa den aktuellen Status ihres Fluges zu überprüfen, sagte eine Sprecherin des Bremer Flughafens. Der ganztägige Ausstand hatte um 3.45 Uhr begonnen. Aufgerufen waren etwa Beschäftigte am Schalter, Flugzeugtechniker und die Fahrer der Schlepper, die die Flugzeuge am Flughafen auf die richtigen Positionen schieben.
Lufthansa und BDA reagieren mit Unverständnis
Die Lufthansa reagierte verärgert: Man habe ein gutes Angebot vorgelegt, hieß es. Es sei daher unverständlich, dass die Gewerkschaft ver.di schon nach der zweiten Verhandlungsrunde zum Streik aufrufe. Eine Arbeitsniederlegung von dieser Dauer über alle Standorte hinweg könne kaum noch als Warnstreik bezeichnet werden, erklärte Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann. "Hier wird der nachvollziehbare Urlaubswunsch der Menschen schamlos ausgenutzt, um einen Vorteil zu erlangen", sagte Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).