Lebenshilfe Hildesheim erhält Islamkreis-Moschee
Die ehemalige Moschee des verbotenen Deutschsprachigen Islamkreises (DIK) in Hildesheim gehört seit Dienstag der Lebenshilfe. Ein entsprechender Vertrag sei am Dienstag notariell beglaubigt worden, teilte die Polizei Göttingen mit. Für die Nachnutzung hatte es mehrere Bewerber gegeben. "Mit der Lebenshilfe haben wir einen Nutzer gefunden, dessen Arbeit dem gesamten Stadtteil zu Gute kommt", sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion. Die Lebenshilfe Hildesheim unterstützt Menschen mit Behinderung und setzt sich für ihre Integration ein. Sie will den Angaben zufolge zahlreiche Kultur- und Bildungsangebote schaffen. Die Räume im Erdgeschoss und Keller des Gebäudes umfassen insgesamt rund 500 Quadratmeter.
Auch Attentäter Amri war in der Moschee
Der Islamkreis war im März 2017 vom Niedersächsischen Innenministerium verboten worden. Die Polizeidirektion Göttingen hatte die Räume nach dem Vereinsverbot beschlagnahmt. Der Islamkreis war unter anderem Anlaufstelle für radikale Islamisten. Auch Anis Amri, der Attentäter vom Berliner Weihnachtsmarkt, hatte die Moschee besucht. Hassprediger sollen hier junge Menschen radikalisiert und zur Teilnahme am Kampf für die Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien und im Irak getrieben haben. Auch der als Abu Walaa bekannte Ahmad A. hatte wiederholt in den Räumen des Hildesheimer Vereins gepredigt. Zurzeit muss er sich vor dem Oberlandesgericht Celle verantworten.
