LNG-Terminals: Niedersachsen fordert Geld von Bund
Flüssigerdgas soll helfen, die Abhängigkeit vom russischen Erdgas zu verringern. In Niedersachsen sind zwei Terminal-Standorte im Gespräch. Wirtschaftsminister Althusmann fordert Unterstützung vom Bund.
Für den Bau von Flüssiggasterminals (LNG) in Niedersachsens Häfen schließt Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) eine finanzielle Beteiligung durch das Land nicht aus. Althusmann betonte aber, dass er zunächst die Bundesregierung in der Pflicht sehe. "Damit wir die bisherigen Investitionsrisiken schnellstmöglich überwinden, muss die Bundesregierung jetzt mehrere Maßnahmen zügig umsetzen. Regulatorische Hemmnisse müssen abgebaut werden, wir müssen Genehmigungsverfahren beschleunigen und alle Standorte brauchen eine direkte finanzielle Unterstützung", sagte der CDU-Politiker.
Bereits Förderung für Bau von LNG-Terminal in Brunsbüttel zugesichert
Als Reaktion auf den Ukraine-Krieg hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den schnellen Bau von zwei LNG-Terminals in Deutschland angekündigt und dabei Brunsbüttel in Schleswig-Holstein und Wilhelmshaven in Niedersachsen als Standorte genannt. Für Brunsbüttel sind die Planungen bereits konkreter. Dort will sich der Bund mit 50 Prozent an dem Terminal beteiligen. Der Anteil kostet rund 500 Millionen Euro. Betreiberin wird das Unternehmen Gasunie, das zu 100 Prozent dem niederländischen Staat gehört.
Atlhusmann will zwei Terminals in Niedersachsen
Laut Althusmann ist neben dem Bau von Terminals in Brunsbüttel und Wilhelmshaven auch der Bau einer Anlage in Stade notwendig. "Ein LNG-Standort allein wird diese große Aufgabe angesichts des immensen Energiebedarfs in Deutschland wahrscheinlich nicht erfüllen können, es wird der Bau von Terminalprojekten in Wilhelmshaven und in Stade nötig sein", sagte Althusmann. "Für mich sind die beiden Standorte dabei gleichwertig."
Tiefgekühlt und auf Schiffen transportiert
LNG ist tiefgekühltes, unter hohem Druck verflüssigtes Erdgas, das sich in Schiffen transportieren lässt und in Europa künftig vermehrt als Alternative zu Gas aus Russland genutzt werden soll. Bisher bezieht die Europäische Union knapp die Hälfte ihres herkömmlichen Erdgasbedarfs aus Russland. Diese Abhängigkeit soll nun so rasch wie möglich verringert werden. Zu den größten LNG-Exporteuren weltweit gehören Katar und Australien.
