Klitschko: "Wir kämpfen auch für jeden von euch"
In einer rund halbstündigen, teilweise sehr emotionalen Rede vor dem Rat der Stadt Hannover hat Vitali Klitschko sich für Hilfe bedankt und gleichzeitig die Solidarität aller Europäer eingefordert.
Der Bürgermeister von Kiew war zu Beginn der Sitzung per Video aus der Ukraine zugeschaltet worden. In seiner teils sehr eindringlichen Rede beschrieb Klitschko die gegenwärtige Situation in seinem Land. Man verteidige in seinem Land die Werte Europas, sagte der 50-Jährige: "Wir kämpfen auch für jeden von euch". Die Ukraine bekämpfe "die mächtigste Armee der Welt" und werde nicht aufgeben, doch die Armee brauche mehr Unterstützung. Klitschko plädierte für die Lieferung von "mehr Verteidigungswaffen".
Zu viele "Putin-Versteher" in Deutschland
Klitschko kritisierte die "Propaganda" russischer Medien und forderte einen Abbruch aller Wirtschaftsbeziehungen zu Russland. Auch in Deutschland gebe es noch "viele Putin-Versteher". In drastischen Bildern schilderte Klitschko mehrmals die Situation in seinem Land. Man wisse nicht, wie viele Menschen in diesem Krieg bereits gestorben seien. "Es ist ein riesiges Drama für ganz Europa." Der Rat der Stadt Hannover dankte Vitali Klitschko mit stehendem Applaus für seine Ausführungen. Klitschko hatte auf Einladung von Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) vor dem Rat gesprochen.
Vitali Klitschko kennt Hannover aus seiner Sportlerkarriere: Im November 2000 holte er in Hannover den Titel des Schwergewichtseuropameisters der EBU. Am 6. März 2003 hat er sich gemeinsam mit seinem Bruder, Wladimir Klitschko, in das Goldene Buch der Landeshauptstadt eingetragen.
