Hannover: Schlag gegen internationales Cyber-Netzwerk
Polizeidirektion Hannover und Staatsanwaltschaft Verden haben mit international Ermittelnden ein Cyber-Netzwerk zerschlagen. Es soll auch für einen Hackerangriff in Niedersachsen verantwortlich sein.
Ins Rollen kamen die Ermittlungen wegen der Cyber-Attacke auf die Stadtverwaltung Neustadt am Rübenberge im Jahr 2019. Eine Schadsoftware hatte damals die Computer der Stadt in der Region Hannover außer Gefecht gesetzt. Wie Staatsanwaltschaft, Polizei und niedersächsische Landesregierung mitteilten, gelang es nun, ein kriminelles Netzwerk mit Serverstandorten in zehn Ländern zu blockieren. Kriminelle hätten über diese Rechner in verschlüsselter Form kommuniziert. Sie sollen auch digitale Angriffe etwa auf die Systeme von Krankenhäusern organisiert haben. Die Federführung der zweijährigen Ermittlungen lag in Hannover. Beteiligt waren neben Deutschland weitere neun Länder, darunter Frankreich, Tschechien, Großbritannien, die Ukraine und die USA.
Pistorius fordert Stärkung von Europol
Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) sprach von einem "großartigen Erfolg". Er zeige, dass die Sicherheitsbehörden in der Lage seien, schwerkriminellen Cyber-Netzwerken das Handwerk zu legen. Zugleich forderte er einen weiteren Ausbau der europäischen Polizeibehörde Europol. "Ohne sie wäre dieser Schlag nicht möglich gewesen", so der Innenminister. Niedersachsens Justizministerin Barbara Havliza (CDU) sagte, Cyber-Angriffe auf Krankenhäuser oder Verwaltungen seien eine reale Bedrohung für alle. Sie dankte den Ermittelnden für deren Arbeit.
