Gilde-Brauerei: Gewerkschaft zieht vor Gericht
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat rechtliche Schritte gegen die Chefetage der Gilde-Brauerei eingeleitet. Die Gewerkschaft werde sich vor Gericht dagegen wehren, dass das Unternehmen aufgespalten wurde und der Betriebsrat in seiner Arbeit behindert werde, sagte eine Sprecherin. Der Eigentümerkonzern TCB hatte in der Nacht zu Freitag die Brauerei in vier unabhängige Firmen aufgespalten - ohne zuvor mit dem Betriebsrat gesprochen zu haben. Der Schritt sei schon länger geplant und angekündigt gewesen, sagte eine Unternehmenssprecherin dazu. Ziel sei es, die Brauerei und die Arbeitsplätze für die Zukunft zu sichern. Für die Mitarbeiter entstünden keine wirtschaftlichen Nachteile. Die NGG sieht in der Aufspaltung jedoch einen Verstoß gegen geltendes Recht. Es gehe der Chefetage unter anderem darum, den Betriebsrat zu zerschlagen.
Betriebsratsmitglieder am Werkstor abgefangen
So wurde laut NGG vier Betriebsratsmitgliedern am Werkstor ihre Arbeit als Arbeitnehmervertreter untersagt - unter Androhung von Konsequenzen. Sie würden nun nicht mehr für die Gilde-Brauerei, sondern für eine andere Firma ohne Betriebsrat arbeiten, habe es geheißen. Laut Gewerkschaft verstößt das gegen geltendes Recht. Darüber hinaus hätten die Angestellten unter Aufsicht einer privaten Sicherheitsfirma ihre Spinde räumen und sich vor den Sicherheitskräften umziehen müssen, sagte eine NGG-Sprecherin NDR 1 Niedersachsen. In der Kantine, im Parkhaus und im Abfüllbereich seien zudem Stellwände errichtet worden. Diese dienen nach Angaben der Brauerei-Sprecherin dazu, die vier Gesellschaften klar räumlich voneinander abzugrenzen. Auch die Sicherheitsfirma sei lediglich zum Schutz des Eigentums der Mitarbeiter engagiert worden.
Bei der Gilde-Brauerei gibt es seit Monaten einen Tarifstreit. Anfang vergangener Woche hatten die Beschäftigten einen unbefristeten Streik beschlossen.
