Documenta: Floß "citizenship" sitzt bei Rinteln fest
Das schwimmende documenta-Kunstprojekt "citizenship" hat seine Fahrt nach Kassel wegen Niedrigwassers der Weser unterbrechen müssen. Es sitzt bei Rinteln im Landkreis Schaumburg fest.
"Die citizenship wird die momentane Trockenzeit am Anleger des 1. MC Wolfsburg am Doktorsee bei Rinteln verbringen", sagte eine Sprecherin. Die Organisatorinnen und Organisatoren vom Berliner Zentrum für Kunst und Urbanistik hoffen, im September bis nach Kassel fahren zu können. Gebaut wurde das Schiff aus einem umgedrehten Bahnhofsvordach. Inzwischen sollte das Schiff - gesteuert von Kapitänin Karin Demuth - schon angekommen sein. Doch der niedrige Wasserstand der Weser machte der Crew einen Strich durch die Rechnung: 166 Kilometer vor dem Ziel strandete das Schiff im Rintelner Motorbootclub.
400 Kilometer ist das Schiff bereits gefahren
Die zum Floß umfunktionierte Dachkonstruktion ist bereits 400 Kilometer über verschiedene Flüsse gereist. Entlang der Route wurden immer wieder Kunst- und Kulturprojekte mit örtlichen Vereinen und Schulen organisiert. Ursprünglich sollte das Anfang Juni in Berlin gestartete Boot innerhalb von 55 Tagen die documenta fifteen in Kassel erreichen. Wegen eines Lecks hatte die "citizenship" Ende Juni bereits kurzzeitig ihre Reise unterbrochen. Es müsste nun anständig regnen in Hessen, damit die Fulda wieder mehr Wasser in die Weser spült und die Fahrt weitergehen kann. Nur noch bis Mitte August wird der Wasserstand der Weser aus den Stauseen gestützt, dann ist Schluss. Womöglich heißt es dann warten bis Oktober oder November, bis die Weser wieder genug Wasser führt. Dennoch sei Aufgeben für Kapitänin und Crew keine Option. Die documenta gilt neben der Biennale in Venedig als wichtigste Präsentation von Gegenwartskunst. Sie läuft noch bis zum 25. September.