Corona-Schutz: Das Land will mehr Schulbusse einsetzen
Während in Schulen strenge Hygieneregeln zum Corona-Schutz gelten, fahren Schüler oft dicht gedrängt in Bussen zur Schule. Das Land will mit 30 Millionen Euro für mehr Busse im Schulverkehr sorgen.
Mit dem Geld von Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) sollen Städte und Landkreise kurzfristig zusätzliche Busse samt Fahrer chartern können. Die Bus-Branche bereitet sich schon auf den Einsatz vor, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet. Der Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) fragt derzeit bei den Busunternehmen ab, wer bei der Schülerbeförderung einspringen kann. Die Resonanz ist gut: Von Ostfriesland bis Braunschweig und von Stade bis Göttingen hätten sich bereits Firmen mit freien Bussen gemeldet, heißt es. Das Wirtschaftsministerium geht davon aus, dass das Geld noch in diesem Jahr ausgezahlt werden kann.
Landesweit könnten 500 Busse bereitgestellt werden
Der GVN rechnet damit, dass die Betriebe landesweit 500 Busse samt Fahrer mobilisieren können - darunter viele Reisebus-Unternehmen, denen das Geschäft mit den Touristen weggebrochen ist. "Vom Luxusliner bis zum Linienbus ist alles drin", sagte Michael Kaiser, der beim GVN zuständig für die Busbranche ist. Sollten Luxusbusse eingesetzt werden, müssten die Schulranzen im Bauch das Busses verstaut werden, sagte Kaiser. Die Zwischenstopps dauerten dann zwar etwas länger wegen des Ein- und Auspackens der Taschen, aber wenn die Busse nicht voll besetzt seien und sich alle benehmen, dann werde das schon gehen, ist sich Kaiser sicher. Am Ende entscheide aber jedes Busunternehmen selbst, welchen Bus es zur Verfügung stelle.
Kein Abstand, keine Kohorten
Eltern und Schüler klagen schon seit Monaten über zu volle Busse und die damit einhergehende Corona-Gefahr. Denn nicht nur das Abstandhalten fällt im Schulbus oft schwer. Auch sind in den Bussen alle Schüler wild durcheinandergewürfelt, die in der Schule strikt nach Kohorten getrennt sind. Zuletzt hatten die Grünen der Landesregierung am Mittwoch im Landtag vorgeworfen, bisher nichts gegen das Problem unternommen zu haben. Überhaupt hatte es im Landtag viel Kritik am Schul-Konzept von Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) gegeben.
