Corona-Impfstoff: MHH startet Tests an Menschen
Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) sucht Freiwillige, um einen möglichen Coronavirus-Impfstoff zu testen. Das berichtet NDR 1 Niedersachsen. Damit beteiligt sich die MHH im Auftrag des Unternehmens CureVac aus Tübingen an einer ersten Studie mit Menschen.
Erste Phase: Ist das Mittel verträglich?
Die 40 Testpersonen in Hannover müssen gesund sein und repräsentativ - gesucht werden Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren. An der MHH gibt es eine Datenbank mit Freiwilligen, die sich bereits an Studien beteiligt haben; die werden zunächst angefragt. Die ersten Testpersonen bekommen laut MHH erst einmal eine abgeschwächte Version des möglichen Impfstoffs. Dabei wird zunächst getestet, ob das Mittel für Menschen sicher und verträglich ist.
Zweite Phase: Schützt der Stoff vor Corona?
Insgesamt wird der Impfstoff in dieser ersten Phase der Studie an 168 Menschen getestet, neben Hannover auch in Tübingen, München und im belgischen Gent. Erst in der zweiten Phase wird dann geprüft, ob der Impfstoff tatsächlich vor dem Coronavirus schützt. An dieser Phase sollen sich rund 2.000 Menschen beteiligen. Bis ein Impfstoff zugelassen und verfügbar ist, wird es aber wohl noch bis ins kommende Jahr dauern, schätzen Experten.
Bund beteiligt sich an CureVac
Die Impfstoff-Entwicklung läuft im Fall des Coronavirus in deutlich rasanterem Tempo als üblicherweise. Weltweit gab es nach Angaben des Verbands forschender Pharma-Unternehmen (vfa) vom Mai mehr als 120 Impfstoff-Projekte, berichtet tagesschau.de. Es ist eine Art Wettlauf entstanden - und die Bundesregierung will die Forschung im eigenen Land vorantreiben. Vor wenigen Tagen teilte der Bund mit, dass er bei CureVac einsteigt. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte, die Förderbank KfW übernehme für 300 Millionen Euro rund 23 Prozent der Anteile. Wichtige Forschungsergebnisse und Technologien würden in Deutschland und Europa gebraucht. Hintergrund sei auch das Konjunktur- und Zukunftspaket der Bundesregierung in der Corona-Krise.
