Bischof Meister: Gesellschaft an Endlagersuche beteiligen
Nach dem Ausscheiden von Gorleben hat sich Landesbischof Ralf Meister für eine breite Beteiligung der Bevölkerung am Prozess der Endlagersuche für hochradioaktiven Atommüll ausgesprochen.
"Jetzt muss sich zeigen, ob die Öffentlichkeit angemessen beteiligt wird und die Glaubwürdigkeit in diesem Verfahren erhalten bleibt", sagte der evangelische Bischof am Dienstag in Hannover. Nur ein wissenschaftlich fundiertes und öffentlich begleitetes Verfahren könne sicherstellen, dass eine Lösung gefunden werde, die auf gesellschaftliche Akzeptanz treffe.
"Der Mensch muss dauerhaft Verantwortung übernehmen"
Außerdem mahnte Meister, dass die Endlagerung von Atommüll eine Verpflichtung über viele Generationen hinweg sei. Schließlich sei der Atommüll für Tausende von Jahren eine Gefahr für Mensch und Umwelt. "Der Mensch muss dauerhaft Verantwortung für das übernehmen, was er der Schöpfung angetan hat", so Meister. "Wenn wir diese Verantwortung wirklich ernst nehmen, habe ich Zuversicht, dass wir einen geeigneten Endlager-Standort finden werden".
57 Gebiete in Niedersachsen sind noch im Rennen
Meister hat die evangelischen Kirchen in der Endlager-Kommission des Bundestages vertreten. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hatte am Montag 90 sogenannte Teilgebiete vorgestellt, die - nach geologischen Gesichtspunkten - für eine dauerhafte Lagerung des Atommülls sind. 57 dieser Gebiete befinden sich ganz oder teilweise in Niedersachsen. Der Salzstock in Gorleben schied als ungeeigneter Standort aus.
