"Abu Walaa"-Prozess vor Ende - Urteile für Mittwoch erwartet
Seit dreieinhalb Jahren steht Ahmad A. alias "Abu Walaa" vor dem Oberlandesgericht Celle. Der Terrorprozess steht nun vor dem Abschluss, am Mittwoch soll das Urteil gesprochen werden.
Die Bundesanwaltschaft wirft dem 37-jährigen Hauptangeklagten vor, Chefanwerber des Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Deutschland gewesen zu sein. Als Imam des 2017 verbotenen Deutschen Islamkreises (DIK) aus Hildesheim habe A. demzufolge radikal-islamisches Gedankengut verbreitet und junge Freiwillige gesucht, die in den Jahren 2014 und 2015 in Syrien und im Irak für den IS kämpfen wollten. Einige hätten Selbstmordanschläge verübt. Die Anklage fordert elfeinhalb Jahre Haft, die Verteidigung plädiert auf Freispruch.
Kronzeuge ist Hauptbelastungszeuge
Neben A. stehen drei weitere Männer in Celle vor Gericht. Die Bundesanwaltschaft hat für die Beschuldigten im Alter zwischen 33 und 54 Jahren viereinhalb bis zehn Jahre Gefängnis gefordert. Den Prozess gegen einen vierten Mitangeklagten hatte das Gericht abgekoppelt, weil der Mann geständig war. Er war im April 2020 zu einer Haftstrafe von drei Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Die zentrale Rolle in der Beweisführung der Bundesanwaltschaft spielt ein Kronzeuge, der sich früher im Umkreis des Angeklagten A. bewegt haben soll.
