47 geflüchtete Kinder in Hannover gelandet
Auf dem Flughafen Hannover sind am Sonnabendvormittag 42 Kinder und fünf Jugendliche aus griechischen Flüchtlingslagern gelandet. Sie waren am Morgen in Athen abgeflogen. Nach Angaben des niedersächsischen Innenministeriums handelt es sich bei den unbegleiteten Minderjährigen um 43 Jungen und vier Mädchen, unter ihnen einige Geschwisterpaare. Sie waren zuvor in Lagern auf den Inseln Lesbos, Samos und Chios untergebracht und stammen aus Afghanistan, Syrien und Eritrea.
Zuerst in Corona-Quarantäne
Von Hannover ging es für die Kinder weiter in den Landkreis Osnabrück. In einer Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung sollen sie 14 Tage in Quarantäne verbringen, um eine Infektion mit dem Coronavirus auszuschließen. Bereits vor ihrem Abflug wurden die jungen Geflüchteten laut Innenministerium auf das Virus getestet. Wo genau sie die Quarantäne-Zeit verbringen, wird dem Sozialministerium zufolge nicht bekannt gegeben, um die Kinder zu schützen. Anschließend sollen sie auf mehrere Bundesländer verteilt werden.
Pistorius lobt europäische Solidarität mit Flüchtlingen
"Ich bin heute sehr froh, dass wir die ersten unbegleiteten Kinder aus Griechenland in Niedersachsen in Empfang nehmen können", sagte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD). Dies sei ein Anfang. "Die Koalition der Willigen zeigt, dass es europäische Solidarität mit Griechenland und in Not geratenen Flüchtlingen gibt."
350 bis 500 Kinder sollen nach Deutschland kommen
EU-weit sollen rund 1.600 unbegleitete Minderjährige untergebracht werden: Neben Deutschland haben sich unter anderem Frankreich, Portugal, Irland und Finnland zur Aufnahme der Minderjährigen bereit erklärt. In Luxemburg sind bereits zwölf Jugendliche angekommen. Deutschland will insgesamt 350 bis 500 unbegleitete Minderjährige aus Lagern auf den griechischen Inseln aufnehmen - insbesondere Kinder unter 14 Jahren, kranke Kinder und Mädchen.
