Zu wenig Wasser: Lage in Talsperren angespannt

Die Trinkwasserversorgung ist gesichert - das ist die gute Nachricht, die die Harzwasserwerke am Dienstag zu vermelden hatten. Dennoch warnt der Wasserversorger: Es sei zu trocken, die Lage an den Talsperren insgesamt angespannt. "Wenn man es mit einer Ampel vergleicht, stehen wir bei Gelb", sagte der Technische Geschäftsführer Christoph Donner.
Zu wenig Regen und schon gar kein Schnee
Derzeit sind die sechs Talsperren der Harzwasserwerke den Angaben zufolge durchschnittlich zu 55 Prozent gefüllt - das sei deutlich weniger als der langjährige Durchschnitt von 72 Prozent. November und Dezember hätten zu wenig Niederschlag gebracht und auch das Wetter im Januar habe wenig zur Füllung beigetragen. "Anders als im Vorjahr, als zum gleichen Zeitpunkt starke Regenfälle den Negativtrend deutlich stoppten, ist der Niederschlag im Einzugsgebiet der Talsperren fortlaufend zu gering", heißt es von den Harzwasserwerken. Nicht nur der Regen fehlt, auch von Schnee war im bislang recht milden Januar wenig bis nichts zu sehen. Beim Wasserversorger wird nun genau beobachtet, wohin sich die Füllstände entwickeln.
Im Notfall geht das Trinkwasser vor
Viele Regentage in den kommenden Wochen oder auch ein kräftiger Starkregen könnten die erwähnte Ampel auf Grün springen lassen. Bleibt es jedoch zu trocken, würden "Maßnahmen zum Schutz der Versorgungssicherheit eingeleitet", heißt es. So könnte etwa weniger Wasser an den Unterlauf des Flusses abgegeben werden. Diese Niedrigwasseraufhöhung schützt den Fluss und sein Ökosystem vor Austrocknung. Außerdem nutzen Klär- und Industrieanlagen dieses Wasser, unter anderem zur Kühlung. Eine weitere Möglichkeit wäre dem Versorger zufolge die Steuerung der Talsperren im Verbundsystem. "Durch Stollen und Gräben kann Wasser umverteilt werden, um so einzelne Talsperren zu entlasten oder zu unterstützen", teilten die Harzwasserwerke mit. "Ähnliche Maßnahmen wurden bereits im Dürre-Jahr 2018 getroffen."
