Wanderwege im Harz werden deutlich ausgedünnt
Im Harz soll das Netz der Wanderwege um ein Viertel reduziert werden. Rund 1.000 der derzeit 4.000 Kilometer Wanderwege im niedersächsischen Bereich des Mittelgebirges sollen nach Angaben des zuständigen Harzklubs wegfallen. Vor allem kaum genutzte, ähnliche und unschöne Streckenabschnitte sollen aussortiert werden. Ziel der Maßnahme sei Qualität statt Quantität. Das Vorhaben ist Teil eines EU geförderten Optimierungsprogramms zur Verbesserung der Wegeinfrastruktur im Harz. Die Arbeiten sollen im kommenden Frühjahr beginnen und bis zur Wandersaison 2021 abgeschlossen sein.
Wanderwege-Netz im Harz wird ausgedünnt
Ansprüche der Wanderer sind gestiegen
Carola Schmidt, Geschäftsführerin des Harzer Tourismusverbandes, begründet die Maßnahme mit gestiegenen Ansprüchen der Wanderer an das Wanderwege-Netz. Die Touristen würden abwechslungsreiche und gut ausgeschilderte Wanderwege erwarten, sagte Schmidt NDR 1 Niedersachsen. Zuständig für das Wegnetz ist der Wander-, Heimat- und Naturschutzbund Harzklub, der sich ehrenamtlich um die Pflege und Ausschilderung der Wanderrouten kümmert. Hunderte Mitglieder der 86 Zweig-Vereine des Harzklubs haben in den vergangenen zwei Jahren darüber beraten, auf welche Wege verzichtet werden kann.
2.000 zusätzliche Wegweiser
Mit den frei gewordenen Ressourcen sollen die verbleibenden Abschnitte intensiver gepflegt und besser ausgeschildert werden. Laut Harzklub-Geschäftsführerin Annett Drache sind unter anderem mehr als 2.000 zusätzliche Wegweiser auf den dann noch 3.000 Kilometer Strecke umfassenden Wanderwege-Netz vorgesehen. Teil der Aktion ist auch die digitale Erfassung der Wege. Dabei werden die Routen von den ehrenamtlichen Mitarbeitern abgegangen und digitalisiert, um neues Kartenmaterial für Reiseführer zu erhalten.
Alte Wege weiter nutzbar
Die wegfallenden Wege werden übrigens nicht geschlossen: Sie können weiterhin bewandert werden, fallen aber nicht mehr unter die Zuständigkeit des Harzklubs und werden daher auch nicht mehr gepflegt. Zudem werden sie in Neuauflagen von Wanderkarten nicht mehr als offizielle Wanderstrecken ausgeschildert sein.
