VW-Chef Diess zu Jobabbau: "Es sollte keiner Angst haben"
Volkswagen-Chef Herbert Diess hat erneut betont, dass es keinen Stellenabbau bei dem Konzern in Form eines weiteren Sparprogramms geben werde. Alte Arbeitsplätze könnten allerdings wegfallen.
"Es sollte keiner Angst haben", sagte Diess am Dienstag in einer internen Runde, zu der die Belegschaft Fragen einreichen konnte. Sollte der Eindruck entstanden sein, es gehe um gezielte Kürzungen, dann sei das nicht gewollt gewesen. "Wir sind ein soziales Unternehmen", so Diess. "Wir haben eine Arbeitsplatzsicherung ausgesprochen bis 2029."
"Es gibt keinen Plan, 30.000 Mitarbeiter abzubauen"
Diess musste sich jüngst deutliche Kritik vor allem von Betriebsratschefin Daniela Cavallo anhören, nachdem eine Zahl von angeblich bis zu 30.000 gefährdeten Stellen kursiert war. Bestehende Programme, die den Aufbau neuer bei gleichzeitigem Wegfall älterer Jobs vorsehen, seien "in der Umsetzung", sagte Diess. "Es gibt keinen Plan, 30.000 Mitarbeiter abzubauen." Vielmehr gehe es um allgemeine Überlegungen, wie man mehr Effizienz erreichen könne: "Wir sprechen mit dem Betriebsrat über einen Zukunftsplan für Wolfsburg. Wie muss Wolfsburg aussehen im Jahr 2030, 2035, damit es zukunftsfähig ist? Es geht nicht vordringlich um Arbeitsplatzabbau. Sondern es geht darum, wettbewerbsfähig zu sein in der neuen Welt mit neuen Fähigkeiten", sagte der Vorstandschef.
"Wir müssen uns neu erfinden"
In diesem Wettbewerb würden sicherlich einige alte Arbeitsplätze verloren gehen, räumte Diess ein. "Darauf muss man sich vorbereiten." Wolfsburg könne bei entsprechender Vorbereitung dem US-Rivalen Tesla mit dessen neuer Fabrik bei Berlin standhalten. "Aber wir müssen uns neu erfinden, wir brauchen einen Aufbruch." Alle Standorte würden an der Elektrifizierung beteiligt.
Chipmangel bremst VW auch 2022 aus
Zur anhaltenden Chipkrise sagte Diess, VW werde leider auch im nächsten Jahr noch nicht alle Autos bauen können, die VW bauen könnte. In der ersten Jahreshälfte 2022 werde man "wieder eine stabilere Fahrweise erleben". In der zweiten Jahreshälfte gebe es dann wohl die Chance, "deutlich mehr Volumen bauen zu können".
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