Schöninger Speere könnten UNESCO-Weltkulturerbe werden
Das Land hat vorgeschlagen, die Fundstätte der Schöninger Speere im Landkreis Helmstedt und die Rundlingsdörfer bei Lüchow im Wendland in das UNESCO-Welterbe aufzunehmen.
Eine Jury habe beide Sehenswürdigkeiten aus insgesamt vier Vorschlägen ausgewählt, wie das niedersächsische Wissenschaftsministerium am Freitag mitteilte. "Alle Anträge eint eine hohe Qualität", sagte Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU). Laut Jury sind die zwischen 1994 und 1998 im Braunkohletagebau Schöningen gefundenen Schöninger Speere ein wichtiges Zeugnis der frühen Menschheitsgeschichte: Erstmals hätten damit die kognitiven Fähigkeiten des Frühmenschen nachgewiesen werden können, wie strategisches Denken, langfristige Planung und gezielte Interaktion in der Gruppe bei der Jagd.
Expertengruppe prüft alle Vorschläge
Überzeugt war die Jury auch von der Siedlungslandschaft Rundlinge im Wendland: Sie zeichne sich durch eine von modernen Großbauten ungestörte jahrhundertealte Kulturlandschaft aus. Die Siedlungslandschaft umfasst 19 historische Dörfer, geprägt von einer Stichstraße auf den zentralen runden Platz, um den kreisförmig Häuser angeordnet sind. Die sogenannte Tentativliste der UNESCO ist eine nationale Vorschlagliste. Im nächsten Schritt werden die Anträge aller Bundesländer von einer nationalen Expertengruppe gesichtet. 2024 wird die neue deutsche Tentativliste beim Welterbezentrum in Paris eingereicht.
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