Porsche gibt Börsendebüt: Erster Preis liegt bei 84 Euro
Der Sportwagenbauer Porsche hat einen ordentlichen Börsenstart hingelegt. Am Donnerstag kurz nach dem Handelsstart kletterte die Aktie um knapp zwei Prozent über den Ausgabepreis auf 84 Euro.
Zwar fiel der Preis kurz danach wieder auf 82,72 Euro, der Ausgabepreis hatte aber nur 82,50 Euro betragen. Der Erlös für Volkswagen beträgt 9,4 Milliarden Euro. Damit handelt es sich um den größten deutschen Börsengang seit der Telekom 1996 - trotz angespannter Finanzmärkte. "Heute geht für uns selbst ein großer Traum in Erfüllung", teilte Porsche-Chef Oliver Blume am Donnerstag an der Frankfurter Börse mit. Der 54-Jährige steht seit September auch an der Spitze von Volkswagen. Die Vorzugsaktien der Konzernmutter Volkswagen sanken allerdings um 5,5 Prozent.
Geld soll in E-Mobilität und Digitalisierung investiert werden
Durch die Erlöse aus dem Börsengang habe Volkswagen mehr finanzielle Flexibilität bei der Transformation Richtung Elektromobilität und Digitalisierung, sagte VW-Finanzchef Arno Antlitz. Knapp 114 Millionen Vorzugsaktien werden insgesamt platziert. Der Löwenanteil der Aktien ging nach eigenen Angaben an große Investoren. So hatten sich bereits im Vorfeld vier Ankerinvestoren, darunter VW-Großaktionär Katar, knapp 40 Prozent der Anteile gesichert.
Schritt zu mehr Eigenständigkeit
An die VW-Aktionäre könnten knapp 49 Prozent der Erlöse gehen. Dazu ist eine außerordentliche Hauptversammlung im Dezember geplant. Die VW-Beschäftigten im Haustarif und in Sachsen können auf einen Bonus von 2.000 Euro hoffen. Offizielle Zahlen dazu gab Porsche noch nicht bekannt. Die Stuttgarter erhoffen sich von dem Gang aufs Parkett einen Schritt zurück zu mehr Eigenständigkeit, nachdem sie seit 2009 Teil von Volkswagen sind.