"Dr. Made" besucht Braunschweiger Institut

Er ist einer der bekanntesten Kriminalbiologen Deutschlands und der Popstar der Branche - Mark Benecke. Manche nennen ihn auch "Dr. Made", denn Insekten auf Leichen sind sein Spezialthema. Bekannt wurde er durch einen Gerichtsprozess vor dem Braunschweiger Landgericht 1998. Der Pastor Klaus Geyer war damals angeklagt, seine Frau getötet zu haben. Benecke trug zur Aufklärung des Falles bei. Jetzt ist Benecke wieder nach Braunschweig gekommen, um die Deutsche Sammlung für Mikroorganismen und Zellkulturen (DSMZ) zu besuchen - das für ihn bekannteste Institut für Bakterienkunde.
Braunschweiger Wissenschaftler lassen Bücher signieren
Zu den Fans des 49-Jährigen gehören auch Wissenschaftler des Instituts. Bei seinem Besuch stehen sie Schlange, um Beneckes Bücher signieren zu lassen. Der kriminalistische Spurensucher besucht zum ersten Mal das Braunschweiger Institut, obwohl es in seinen - meist ausverkauften - Vorträgen immer wieder vorkommt.
Dreistündiger Rundgang durchs Institut
Auf seinem Rundgang durch die DSMZ hält Benecke jeden Schritt mit der Handykamera fest. Mehr als 73.000 verschiedene Bakterien, Viren und Zellkulturen lagern dort. Es ist die größte Sammlung weltweit. Der Keller gleicht einem Hochsicherheitstrakt, denn dort lagern in durchsichtigen, fingerlangen Ampullen Bakterien aus aller Welt. Bakterien sind bei auch Beneckes Arbeit nützlich Helfer, denn sie geben Hinweise. So könne es zum Beispiel sein, dass sich die Fäulnis durch verschiedene Bakterien verändert, erklärt der Kriminalbiologe. Eine Leiche befinde jetzt vielleicht in einem See, vorher müsse sie aufgrund der Spuren aber im Trockenen gelegen haben.
Maden auf Leiche überführten Pastor
In dem Prozess gegen Pastor Geyer grenzte Benecke seinerzeit mithilfe von Maden auf der Leiche die Tatzeit ein - für diese hatte Geyer kein Alibi. Heute gibt der Kriminalbiologe sein Wissen weltweit weiter.
