Betreuerinnen sollen Krippenkinder zum Essen gezwungen haben
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zwei Mitarbeiterinnen einer Krippe im Landkreis Göttingen. Sie sollen Kinder zum Essen gezwungen haben. Der Vorwurf lautet auf Misshandlung Schutzbefohlener.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Göttingen bestätigte am Montag, dass den beiden Mitarbeiterinnen der Kita in Nesselröden vorgeworfen wird, Kinder gewaltsam zum Essen gezwungen zu haben. Am 7. Juli habe die Kita St. Georg selbst Anzeige bei der Polizei erstattet. Daraufhin hätten die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft umgehend Ermittlungen aufgenommen. Die Untersuchungen dauerten an, hieß es.
Personal, Eltern und eventuell auch Kinder werden vernommen
Die Ermittlerinnen und Ermittler wollen Kita-Personal und Eltern befragen, eventuell auch Kita-Kinder. Da Kinder in einer Krippe maximal drei Jahre alt sind, werde das natürlich schwierig, sagte Oberstaatsanwalt Frank-Michael Laue. Möglicherweise könne man trotzdem Informationen gewinnen. Nähere Angaben zu den beschuldigten Betreuerinnen und den mutmaßlich betroffenen Kindern machte die Staatsanwaltschaft am Montag nicht.
Vorwurf: Kindern das Essen in den Mund gedrückt
Das "Göttinger Tageblatt" hatte berichtet, dass die Mitarbeiterinnen die Krippenkinder beim Essen angeschrien haben sollen. Zudem sollen sie die Köpfe der Kinder festgehalten und ihnen Essen in den Mund gedrückt haben. Darüber hinaus sollen sie Kinder unter anderem gezwungen haben, nasses Brot zu essen. Wer es wieder ausgespuckt habe, musste es erneut essen. Die Staatsanwaltschaft bestätigte diese detaillierten Vorwürfe nicht und verwies auf das laufende Verfahren. Wie lange die Ermittlungen noch dauern, dazu konnte die Staatsanwaltschaft keine Angaben machen.
Bistum Hildesheim und Kita-Träger hoffen auf Aufklärung
Träger der Einrichtung ist die katholische Pfarrgemeinde St. Georg in Duderstadt. Die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Jutta Becker, wollte sich mit Hinweis auf das laufende Verfahren nicht zu Details äußern. Ihr zufolge arbeite eigentlich ein tolles Team in der Kita. Sie hoffe, dass sich alles aufklärt. Auf baldige Aufklärung hofft auch ein Sprecher des Bistums Hildesheim. Selbstverständlich werde das Bistum mit den ermittelnden Behörden kooperieren. Die Eltern der Kinder seien frühzeitig über die Vorwürfe informiert worden. Die beiden betroffenen Mitarbeiterinnen wurden für die Dauer der Ermittlungen freigestellt.