Herzog August Bibliothek zeigt digitales "Album Amicorum"
Eines der wertvollsten Bücher der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel ist digitalisiert worden. Laien und Forschende können nun jedes Detail des "Album Amicorum" betrachten.
Das rund 400 Jahre alte "Große Stammbuch" des Augsburger Kaufmanns, Kunsthändlers und politischen Korrespondenten Philipp Hainhofer sei damit frei zugänglich, wie die Bibliothek am Montag mitteilte. Die hochauflösende digitale Darstellung ermögliche ein "Reinzoomen" bis zu einzelnen Pinselstrichen, hieß es. So könnten etwa bei der kunsthistorischen Analyse Darstellungen detailliert verglichen und Inschriften entziffert werden. Die Herzog August Bibliothek (HAB) hatte das Buch im vergangenen Jahr für rund 2,8 Millionen Euro gekauft.
Frühes Freundschaftsbuch war Statussymbol
Kaiser, Könige und Fürstinnen, Diplomaten, Gelehrte und Militärs hatten sich zwischen 1596 und 1633 handschriftlich in dieser frühen Form eines Freundschaftsbuchs verewigt. Darin sind laut HAB aber nicht nur Freunde im engeren Sinne zu finden, sondern vor allem geschäftliche, politische und gesellschaftliche Kontakte. Das Buch enthält auf 227 Seiten viele, teils von namhaften Künstlern gestaltete Schmuckseiten. Darunter sind Porträts, heraldische, botanische und allegorische Darstellungen. Der Bibliothek zufolge stieg mit jedem weiteren hochrangigen Beitrag auch der Status des Besitzers und des Werks selbst.
