Große Anteilnahme bei Trauerfeier für getötete 15-Jährige
Bei der Trauerfeier für die getötete 15-Jährige aus Salzgitter haben am Mittwochnachmittag zahlreiche Menschen Abschied genommen. Polizisten sorgten für einen störungsfreien Ablauf.
Die Eltern des Mädchens hatten sich zuvor dafür entschieden, die Trauerfeier öffentlich abzuhalten. Im Vorfeld appellierte die Polizei an Besucher, die Privatsphäre der Familie zu wahren und keine Fotos oder Videos zu machen. Ein Seelsorger der Evangelischen Landeskirche hielt die Predigt. Um an der Trauerfeier teilnehmen zu können, bekamen die Mitschüler der Getöteten schulfrei, außerdem wurde in der betreffenden Schule ein Trauerraum eingerichtet. Die 15-Jährige war vor etwas mehr als einer Woche tot im Stadtteil Fredenberg aufgefunden worden. Zwei Jugendliche im Alter von 13 und 14 Jahren stehen unter dringendem Tatverdacht, die Schülerin getötet zu haben.
Handys könnten Hinweis auf Motiv liefern
Der 14-Jährige sitzt in Untersuchungshaft. Der jüngere und damit noch strafunmündige mutmaßliche zweite Täter ist mittlerweile in einer psychiatrischen Klinik untergebracht worden. Die Polizei untersucht derweil die Handys der Verdächtigen, von denen sie sich Hinweise zum möglichen Motiv erhoffen. Offenbar war die 15-Jährige von den beiden Mitschülern gemobbt worden. Was zur Tötung führte, ist weiter unklar.
"Es herrscht Fassungslosigkeit"
Die Brutalität und das Alter von Opfer und mutmaßlichen Tätern sorgte in der Region - und insbesondere in dem oft als schwierig beschriebenen Ortsteil Fredenberg - für Entsetzen. "Es herrscht Fassungslosigkeit", sagte Ulrich Hagedorn, Geschäftsführer der örtlichen Arbeiterwohlfahrt, die mit Sozialarbeitern in Fredenberg aktiv ist. In den Tagen nach der Tat sprach er von einer emotionalen Situation, die sich noch beruhigen müsse. Auch aus der betroffenen Schule wurde von tiefer Betroffenheit und extremer Belastung berichtet. Ein Krisen- und Notfallteam unterstützte dabei, mit den Geschehnissen umzugehen.