Göttingen: Prozess gegen Ex-Ditib-Vorsitzenden verschoben

Der Strafprozess gegen den früheren Göttinger Ditib-Vorsitzenden Mustafa Keskin ist kurzfristig abgesagt worden. Ursprünglich sollte die Verhandlung am Freitagmorgen am Amtsgericht Göttingen beginnen. Wie ein Gerichtssprecher der Katholischen Nachrichtenagentur KNA sagte, reichte der Angeklagte wenige Minuten vor Verhandlungsbeginn ein ärztliches Attest ein und sagte, er sei erkrankt.
Keskin bestreitet Antisemitismus-Vorwürfe
Keskin muss sich unter anderem wegen Volksverhetzung verantworten. Der ehemalige Funktionär des deutsch-türkischen Moscheeverbands soll zwischen Mai 2015 und Februar dieses Jahres mindestens vier Nachrichten auf Facebook und WhatsApp verbreitet haben, die Beleidigungen von Juden und Armeniern sowie Verschwörungsmythen enthielten. Die Postings waren Anfang des Jahres durch eine Recherche des sozialistischen Jugendverbands "Die Falken" öffentlich geworden. Keskin hatte daraufhin am 8. Februar sein Amt abgegeben. Zugleich bestritt er den Vorwurf, dass seine Nachrichten antisemitische Inhalte enthielten.
