Storch Fridolin in einem Nest in Leiferde. © NABU-Artenschutzzentrum Leiferde

Genug vom Süden: Storch "Fridolin" zurück in Leiferde

Stand: 10.02.2022 19:02 Uhr

Bei typisch niedersächsischem Wetter ist Storch "Fridolin" aus seinem Winterquartier zurückgekehrt. Selbstverständlich auf seinen Stammplatz: den Schornstein des NABU-Artenschutzzentrums in Leiferde.

Der Himmel sei grau gewesen und der Wind in Böen gekommen, heißt es vom Naturschutzbund (NABU) Niedersachsen. Und mit eben jenem Wind ließ sich "Fridolin" am Dienstagnachmittag zurück nach Leiferde im Landkreis Gifhorn wehen. Zehn Tage früher als im Vorjahr - aber dennoch nicht unbemerkt von Storchenbetreuer Hans-Jürgen Behrmann. Der sei gerade auf Tour gewesen, um zu schauen, ob schon Weißstörche ankommen, und habe sie gleich angerufen, erzählt Artenschutzzentrums-Leiterin Bärbel Rogoschik: "Ich war sehr erleichtert, da 'Fridolin' nicht mehr der Jüngste ist, und habe mich riesig gefreut."

Vorbereitungen für Brutsaison laufen

Storch "Fridolin" ist seit gut 15 Jahren Stammgast in Leiferde - mit wechselnden Partnerinnen. Während in den vergangenen drei Jahren Störchin "Mai" an seiner Seite Frösche fing und brütete, ist "Fridolin" derzeit solo unterwegs. Er schleppe aber bereits neues Nistmaterial ins Nest, um die Brutsaison vorzubereiten, sagt Rogoschik. Umso besser, dass im Moment ordentlich Schnittgut von Bäumen und Sträuchern auf dem Gelände liege. Andere Vögel sind dagegen gerade Fehlanzeige. Wegen der Geflügelpest stehen laut Rogoschik alle Außengehege leer; daher sei das Außengelände derzeit auch für Besucherinnen und Besucher geschlossen. Die können "Fridolin" aber jederzeit online begrüßen - und ihm per Webcam beim Nestbauen über die Storchenschulter schauen.

Nester in Burweg und Buxtehude ebenfalls bereits besetzt

Ein Weißstorch im Flug. © Hans-Joachim Schaffhäuser Foto: Hans-Joachim Schaffhäuser
Auch der Landkreis Stade vermeldet die ersten Rückkehrer aus den Winterquartieren.

Auch in den Landkreis Stade sind am Dienstag die ersten Weißstörche zurückgekehrt. Die Nester auf einem früheren Strommast in der Gemeinde Burweg und auf einem ehemaligen Fabrikschornstein in Buxtehude seien bereits wieder besetzt, so der Landkreis. Ebenfalls zehn Tage früher als im Vorjahr - und kein Vergleich zum Anfang des Jahrtausends: Vor 20 Jahren seien die Störche noch meist erst Anfang April zurückgekehrt, sagt Naturschutzamt-Leiter Uwe Andreas. Ursachen für die frühere Rückkehr seien der Klimawandel - und dass viele Störche im vergleichsweise nahen Spanien überwinterten, so Andreas. Apropos Spanien: Der Storch, der im vergangenen Jahr in Heinbockel brütete, sende seine Daten aktuell noch "vom Müllplatz bei Pinto in Zentralspanien", heißt es vom Landkreis. Das Tier war 2017 in der Schweiz beringt und mit einem Mini-Sender ausgestattet worden.

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NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 09.02.2022 | 13:30 Uhr

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