"Bild" in der Kritik nach Bericht über Corona-Forscher
Die Berichterstattung der "Bild" im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sorgt für Kritik - insbesondere ein Bericht über drei Wissenschaftler aus Niedersachsen steht im Fokus.
Seit der Corona-Pandemie sind die Infektionsforscher Michael Meyer-Hermann aus Braunschweig, RKI-Wissenschaftler Dirk Brockmann und die Göttinger Expertin Viola Priesemann immer wieder in den Medien und beraten die Bundespolitik. Die "Bild" hatte sie wörtlich als "Lockdown-Macher" kritisiert. Das weisen das Helmholtz-Institut für Infektionsforschung und die Universität Braunschweig jetzt zurück.
HFI und Uni sprechen von "nicht hinnehmbarer Hetze"
Als "nicht hinnehmbare Hetze" verurteilten sie die Berichte der "Bild" und bei bild.de. Dort seien diffamierende und inhaltlich falsche Berichte über Meyer-Hermann, Priesemann und Brockmann veröffentlicht worden. Dies schaffe ein Klima der Einschüchterung und Angst und sei Wasser auf die Mühlen von Impfgegnern und Verschwörungsgläubigen. Uni-Präsidentin Angela Ittel und HZI-Chef Dirk Heinz forderten den Presserat auf, den Fall zu untersuchen.
Thümler: "Keine Einzelfälle mehr"
Auch Niedersachsens Wissenschaftsmininster Björn Thümler (CDU) reagierte am Montag mit einer Stellungnahme. "Mir ist es ein besonderes Bedürfnis, mich vor unsere Forscherinnen und Forscher zu stellen. Dies gilt besonders für diejenigen, die nach deutlichen Aussagen mit Angriffen auf sich und ihre Reputation konfrontiert werden", sagte Thümler. Die Zahl derjenigen, die sich im Widerspruch zu wissenschaftlichen Ergebnissen legitimiert fühlten, jegliches Maß des Anstands aufzugeben, sei längst zu groß, um sie auf Einzelfälle zu reduzieren, so Thümler weiter.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Coronavirus
