Batteriezell-Produktion: VW holt externe Partner an Bord
VW will die Produktion von eigenen Batteriezellen für Elektroautos weiter vorantreiben - und setzt dabei auch auf Kooperationen. Sechs große Batteriezellfabriken will VW in Europa hochziehen.
Der Wolfsburger Autobauer hat nach eigenen Angaben mit dem belgischen Materialtechnologie- und Recycling-Konzern Umicore, dem Lithiumhersteller Vulcan Energie und dem US-Batterie-Start-up 24M Verträge für die Großserienproduktion von Akkus geschlossen. Für den Bau eigener Batteriesysteme kooperiert VW bereits mit Spezialfirmen wie Northvolt aus Schweden oder Gotion aus China. Damit will Volkswagen weniger abhängig von externen Zelllieferanten werden und eigene Batteriesysteme in großer Serie profitabel produzieren.
In Salzgitter gibt es bereits eine Pilotfertigung für Zellen sowie eine Forschungseinheit. Um weitere Erfahrungen zu gewinnen, Batteriezellen im industriellen Maßstab zu fertigen, kommen jetzt weitere externe Experten dazu. Mit Umicore wollen die Wolfsburger eine Gemeinschaftsfirma gründen, die zum Beispiel Material für die Elektroden in den Batteriezellen beisteuern soll. Außerdem soll es um Technologie-Entwicklung und Produktion von Grundmaterialien gehen. Später sollen möglicherweise auch Felder wie Recycling und Weiterverarbeitung eingeschlossen werden.
Vulcan Energy will Lithium im Oberrheingraben gewinnen
Die Autobranche hat sich auf die Fahnen geschrieben, künftig mehr darauf zu achten, Rohstoffe aus Quellen mit ökologischen und sozialen Mindeststandards zu beziehen. Das für die Batteriefertigung benötigte Lithium stammt derzeit oft aus Lagerstätten in Übersee und muss energieintensiv aufbereitet werden. Mit der Firma Vulcan Energy hat VW jetzt eine fünfjährige Lieferung von Lithiumhydroxid aus dem Oberrheingraben vereinbart - losgehen soll es 2026.
24M soll effiziente Produktionstechnologien entwickeln
Darüber hinaus beteiligt sich VW an dem amerikanischen Batteriespezialisten 24M, um effiziente Produktionstechnologien für Zellfabriken zu entwickeln. Eine Tochtergesellschaft ist geplant. 24M ist ein Ableger der Technik-Uni Massachusetts Institute of Technology MIT. Erst jüngst hatte VW bekannt gegeben, dass der Batterie-Entwicklungschef von Apple, Soonho Ahn, beim Konzern anheuern soll. Zudem soll Jörg Hoffmann die Expertise steigern, er war zuletzt beim Konkurrenten BMW spezialisiert auf Feststoffzellen-Technik.
Für die sechs Batteriezell-Fabriken ist neben Salzgitter der Standort Skellefteå in Nordschweden gesetzt. Einem dritten Standort in Spanien werden gute Chancen zugeschrieben.
Schlagwörter zu diesem Artikel
VW
